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1. Bd. 3 - S. 162

1879 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
162 Iii. Der 30jährige Krieg und die englische Staatsumwälzung. von Baden, Württemberg, Ansbach, Anhalt 2c. und 15 Reichsstädten auf einem Convente zu Ahausen (im Ans-bachifchen) 1608 eine evangelische Union Zn gemeinsamem Schutze gegen die Feinde des Evangeliums. Dagegen errichteten nun aber die Katholischen unter Leitung des mächtigen Herzogs Maximilian von Baiern eine Liga (wie in Frankreich S. 120), zu welcher mit ihm die drei geistlichen Kurfürsten, mehrere Bischöfe und der erzbigotte Erzherzog Ferdinand von Steyer (S. 92) traten. Beide Vereine standen sich drohend gegenüber, gestützt auf Frankreich und Spanien. Heinrichs Iv. Tod (S. 126) vertagte noch den Ausbruch des aufgezogenen schwarzen Gewitters; in Böhmen sollte es endlich losbrechen. Auch in Böhmen hatte die Reformation breiten Boden erlangt. Die von Sachsen her eindringende neue Lehre hatte alte Erinnerungen geweckt (Ii. 420 f.) und Unzählige ergriffen. Die weit überwiegende Mehrzahl der Böhmen war protestantisch geworden. Ferdinand I. hatte es geschehen lassen, Max Ii. es fast begünstigt. Rudolf Ii. (S. 91) begann zwar die Protestanten zu verfolgen, sie zeigten ihm jedoch in ihrer Tfchechennatur dermaßen die Zähne, daß er sich vor ihnen fürchtete und ihnen auf ihr Andringen 1609 den Majestätsbrief und einen Vergleich ausstellte, worin ihnen freie Religionsübung zugesichert ward. Weil aber seine Söldnertruppen Unfug im Lande verübten, so fielen die Tschechen seinem Bruder-Matthias zu, der ihn schon bezüglich seiner andern Hausstaaten vergewaltigt hatte und 1611 auch Böhmen mit gewappneter Hand in Besitz nahm. Aus Aerger über das, was der Schwache nicht zu verhindern vermochte, starb er 1612. Matthias nahm nun auch den Kaiferthron ein 1612—19. Bei feiner Krönung zu Frankfurt gieng es außerordentlich prachtvoll her. Der Kaiser hatte 2000 Reitpferde und 600 sechsspännige Kutschen bei sich. Beinahe alle Großen waren versammelt mit glänzendem Gefolge. Manches Reichsfreiherrlein verthat dazu drei Jahreseinkünfte
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