Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 3 - S. 199

1879 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 4. Vom Tode Gustav Adolfs bis zum Prager Frieden. 199 auf die er für den Kaiser zählen konnte. Diese wirkten nun unter den zerstreut liegenden Truppen gegen Wallenstein, indem sie ihn als Verräther an Kaiser und Reich darstellten, mit solchem Erfolge, daß der größte Theil des Heeres ihm den Gehorsam aufkündigte. Als Prag vor ihm die Thore schloß, begab er sich 24. Febr. 1634 nach der Grenzstadt Eger, um den Sachsen und Schweden näher zu sein, die er durch Eilboten zu schleuniger Herbeiknnst auffordern läßt. Ihn begleiteten nur einige Dragoner. Ihr Oberst Butler, ein Irländer, hatte sich entschlossen, den Gefürchteten zu überliefern. Kommandanten von Eger waren zwei Schotten,^ Oberst Gordon und Leslie. Letzteren vertraute Wallenstein seine Absicht, Truppen Bernhard's in Eger aufzunehmen.^ Das gab bei den Berathungen des Kleeblatts den Ausschlag: den Friedländer samt seinen Vertrauten zu ermorden, schien leichter als Gesangennehmnng. Gordon lädt den Jlow, Terzka, Kinsky und Neumann 25. Febr. Zur Abend-tasel auf die Burg; als sie noch schmausen, dringen irische Dragoner in den Saal und hauen sie zusammen. Hieraus umzingelt Butler das Haus, wo Wallenstein schon im Schlasgemache ruht. Der Hauptmann Devereux, auch ein Ire, stürmt hinein und, einen Kammerdiener niederstoßend, nach dem Zimmer des Herzogs. Dieser ist auf den Lärm aus dem Bette gesprungen, um der Wache zu rufen. Da dringt Deverenx mit einigen Soldaten herein und schreit ihn an: „Schelm und Verräther!" Schweigend breitet Wallensteiu seine Arme aus und der Ire stößt jhm die Hellebarde in's Herz. Er stürzt zusammen, und seine Sterne haben gelogen. — „Eine große Gnade, die Gott dem Hause Oestreich erwiesen!" rief der spanische Gesandte aus. Ferdinand vergoß Thränen und ließ 3000 Seelenmessen für Wallenstein lesen; bekannte aber, daß die Exe-cntion nach seinem Willen geschehen, rechtfertigte sie öffentlich und belohnte die Thäter. Wallenstein's Güter zog er ein und verschenkte das Meiste davon an dessen Feinde.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer