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1. Von den Anfängen der griechischen Geschichte bis zum Regierungsantritt Karls d. Gr. - S. 19

1912 - Frankfurt am Main : Diesterweg
4. Festspiele. 19 schen Spiele gefeiert wurden. Wettspiele waren zwar schon von uralter Zeit her beliebt, besonders in Verbindung mit Totenfeiern. Achill veranstaltet solche zu Ehren seines Freundes. Dabei handelte es sich um die Gewinnung wertvoller Preise, schöner Waffen, Sklaven, Rinder. In Olympia dagegen war des Siegers höchsterpreis ein Ölzweig, auf dem Isthmos ein Fichtenkranz und in Delphi ein Lorbeerzweig. Die Ehre, der Tüchtigste und Gewandteste im Wettkampf zu sein, das war hier alles. Welche Freude der Griechen an Leibestüchtigkeit und Leibesschönheit! Ursprünglich war die Feier nur eintägig, aber je mehr aus dem örtlichen ein allgriechisches Fest wurde, desto umfangreicher wurden die Spiele. Seit etwa 500 dauerte das Fest fünf Tage. Der erste Tag begann mit den Zeusopfern und der Überreichung der Weihgeschenke durch Festgesandtschasten. Darauf mußten die angemeldeten Kämpfer vor den Kampfrichtern schwören, daß sie sich in den Turnanstalten der Leimat den Vorschriften gemäß vorbereitet hätten. Nun erfolgte die Feststellung der Reihenfolge. Am zweiten Tage begannen die Spiele mit Wettkämpfen der männlichen und auch der weiblichen Jugend im Laufen, Ringen, Reiten und Fahren. Der dritte Tag brachte den Dauerlauf der Männer, die in ungestümem Laufe nackt die ein Stadion (192 m) lange Laufbahn 24mal durchmaßen. Darauf folgten Ring- und Faustkämpfe, wobei mit Riemen, die mit Metallplatten belegt waren, schmerzhafte Liebe ausgeteilt wurden. Das glänzendste und spannendste Schauspiel war das Wagenrennen des vierten Tages- Auf Vier- und Zweigespannen durchflogen die Jünglinge die Bahn, und mancher Wagen sank zertrümmert in den Staub. Auch Wettreiten folgte und eine Gruppe von Leibesübungen, die „die eigentliche Blüte griechischer Gymnastik" bildeten: das war der Fünfkampf, das Pentathlon: Weitsprung, Diskoswurs, Speerwurf, Laufen und Ringen. Am fünften Tag krönte man die Sieger, und der Ölzweig war des Lellenen höchster Besitz. Mehrmalige Sieger durften in Olympia sogar ihre Bildsäulen aufstellen. So maß man sich in Olympia in allerlei Fertigkeiten. „Immer der erste zu sein und voraus zu sein vor den andern" in Kraft und Gewandtheit, das war dem Lellenen das höchste Ziel. Im Stärkeren sah er auch stets den Edleren und — Besseren. Leibestüchtigkeit veredelt den Menschen, meinte man. Nur im schönen Leibe wohne auch die schöne Seele. Neben den Leib es kämpfen gab es in Olympia aber auch noch Wettkämpfe des Geistes, wenn in den Pausen Dichter, Redner und Musiker sich hören ließen. — Nach Schluß des eigentlichen Festes kam das Geschäftliche zur Geltung. Landwerker, Künstler und Kaufleute schlossen Geschäfte ab. Verträge und Gast-freundschaften wurden von einzelnen und von ganzen Staaten abgeschlossen und ausgeübt. Das Olympische Fest, dessen Feier seit 776 die Grundlage der Zeitrechnung und Iahreszählung nach Olympiaden bildete, wurde auch noch gefeiert, als die Römer im Lande herrschten. Erst Kaiser 2 *
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