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1. Von den Anfängen der griechischen Geschichte bis zum Regierungsantritt Karls d. Gr. - S. 120

1912 - Frankfurt am Main : Diesterweg
120 Xiv. Christentum und Kirche im römischen Reiche. ihren Bischöfen wohlgeordnete „Le er schar Jesu Christi" geworden, die der römische Staat entweder mit Gefahr für seinen Fortbestand dulden oder zum Gehorsam zwingen mußte. Letzteres versuchten Kaiser Decius und sein Nachfolger. Von 250—260 wurden die Christen im ganzen Reiche zum erstenmal planmäßig verfolgt. Mit scharfen Mitteln ging man gegen Bischöfe und Gemeinden vor. Aber trotz des Abfalls vieler Tausende war die Kirche doch schon so stark geworden, daß sie den Stoß aushielt. Besonders die Bischöfe bewährten sich als der feste 3alt der Gemeinden. Endlich versuchte Diokletian noch einmal, das Christentum zu bezwingen. Als er das Reich durch seine neue Verwaltungsordnung in eine absolute Monarchie verwandelt hatte, wollte er auch die Christen zur Anerkennung der Göttlichkeit des Kaisers, also zur Unterwerfung unter die Reichsreligion zwingen. Es kam zu einem letzten harten, jahrelangen Kampfe zwischen der Reichsgewalt und der christlichen Kirche. Aber trotz schärfster Maßregeln war es nicht möglich, sie zu besiegen. Mochten auch viele Gemeindeglieder im Feuer der Verfolgung abtrünnig werden, den Bestand der Kirche konnte das nicht mehr gefährden. So sah sich das römische Reich gezwungen, das Christentum anzuerkennen, es als erlaubte Religion zu betrachten. Konstantin der Große sah ein, daß die festgefügte, das ganze Reich umspannende Ordnung der Kirche ihm die Beherrschung dieses weiten Gebietes erleichtern werde. Er gewährte daher dem Christentum zunächst Duldung neben den andern Religionen (313). Mehr und mehr bevorzugte er es aber vor den heidnischen Gottesdiensten, stattete die Geistlichen mit reichen Mitteln aus, ließ prächtige Kirchen erbauen und seine Söhne christlich erziehen. Sein Verdienst ist es, durch das Bündnis zwischen der kaiserlichen Macht und der Kirche dem römischen Reich eine neue starke Stütze gegeben zu haben, die ihm wenigstens im Osten noch eine lange Lebensdauer verlieh. Diese Aufgabe konnte freilich nur eine einige Kirche erfüllen. Konstantin aber fand eine Spaltung des Christentums in zwei große Parteien vor. Man stritt über die Frage, ob Christus Gott ähnlich oder Gott gleich sei. (Arius — Athanasius.) Zur Entscheidung dieses Streites wurde im Jahre 325 vom Kaiser eine große Versammlung der Bischöfe des Reiches nach Nicäa berufen. Dort wurde die Lehre des Arius als Ketzerei verdammt; doch konnte die Einigkeit erst in späterer Zeit völlig wiederhergestellt werden. Konstantins Nachfolger sorgten durch Unterdrückung des Heidentums für die Alleinherrschaft der Kirche. Die Tempel wurden zerstört, die Opfer untersagt. Vergeblich suchte
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