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1. Die mittlere Zeit - S. 30

1880 - München : Kgl. Zentral-Schulbücher-Verl.
30 Zweiter Zeitraum: 486 — 768. Chlothilde zur Gemahlin. Diese war eine gläubige Christin. Eindringlich stellte sie dem Könige vor, die Götter, die er anbete, seien lebloser als Holz und Stein; es gebe nur Einen Gott, der das Weltall geschaffen habe, der die Sonne und die Gestirne leuchten lasse und die Erde mit Früchten segne. Aber ihr Wort war vergeblich. Ein Erlöser, der seinen Feinden mit Sanftmut und Verzeihung begegnete und zuletzt ant Kreuze starb, war nicht nach dem Sinn des heldenhaften Chlodwig. Zwar ließ er seine Söhne taufen; er selbst jedoch blieb ein Heide. Als aber bei Zülpich der Sieg schwankte und die Franken reihenweise unter dem Schwert der Allemannen hinsanken, da verzweifelte Chlodwig an seinen Göttern. Mitten im Schlachtgewühl hob er seine Hände empor und ries zu dem Gott der Christen: „Gewährst du mir heute den Sieg, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen mit meinem ganzen Volke!" Chlodwig siegte, und umt_ erfüllte er wenigstens äußerlich sein Gelübde. Er empsing die Taufe durch den Erzbischof Remigius vou Rheims, wobei dieser ihn also anredete: „Benge still deinen Nacken, o König; bete an, was du bisher mit Feuer und Schwert verfolgt hast, und verfolge, was du bisher angebetet!" Mit Chlodwig wurden dreitausend edle Franken getauft. So fand das Christentum Eingang bei den Franken. Doch blieb Chlodwigs Herz roh und wild; und obwohl er der „allerchristlichste König" genannt ward, häufte er Frevel und Greueltaten. Auch seine Franken blieben trotz des christlichen Namens zum großen Teil heidnischen Sinnes. Chlodwigs Tod und Nachkommen. Chlodwig hatte das Glück großartiger Erfolge, aber nicht eines langen Lebens. Er starb 511 zu Paris, erst 45 Jahre alt, und wnrde begraben in der Kirche der heiligen Apostel, die er mit seiner Gemahlin hatte erbauen lassen. Die Königin Chlothilde zog sich nach Tours zurück und verlebte ihre Witweutage in Stille und edlem Wohlthun. Von Chlodwigs vier Söhnen übernahm jeder einen Teil des fränkischen Reiches; doch wurde dasselbe später unter dem jüngsten, Chlotar, ebenso unter dessen Enkel Chlotar Ii. nochmals zu einem Ganzen vereinigt. Der Geist Chlodwigs, feine Thatkraft und fein kriegerischer Mut
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