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1. Die mittlere Zeit - S. 43

1880 - München : Kgl. Zentral-Schulbücher-Verl.
Karl der Große. 43 Vaterländischer Sinn. Karl hielt die altrömische Kultur sehr hoch und schätzte den bildenden Einfluß, den sie auf die Völker seines Reiches übte. Dennoch blieb er seinem ganzen Wesen nach gut deutsch und bezeugte auch im einzelnen mannigfach seinen vaterländischen Sinn. Kein Aufenthalt war ihm so lieb als der an den schönen Ufern des Rheines. Mit Eifer trieb er das Studium der deutschen Grammatik. Die altgermanischen Lieder und Sagen ließ er sorgfältig sammeln. Den zwölf Monaten versuchte er statt der römischen Namen deutsche zu geben. Karls Ende 8^. So herrschte Kaiser Karl nach den verschiedensten Richtungen mit Segen, Neues schaffend, das Alte verbessernd. Thatenreicher als das seine war kaum ein Menschenleben. Im September 813 hatte er seinen Sohn Ludwig zum Nachfolger ernannt und ihm zu Aachen feierlich die Krone aufs Haupt gesetzt. Dies zeigte, daß Karl seines Abschieds gewärtig sei. Auch seinen Völkern bangte um das teure Leben. Unheilvolle Ereignisse des Jahres 813 wurden allenthalben als Anzeichen gedeutet, daß das Ende des großen Kaisers nahe sei. Im Winter suchte Karl noch einmal Kräftigung in den warmen Badern zu Aachen. Es war vergeblich; sein Leben welkte unaufhaltsam dahin. Zuletzt noch von einem heftigen Fieber ergriffen, starb Karl am 28. Januar 814 und ward bestattet in der Marienkirche zu Aachen, die er selbst erbaut hatte. Über seine Gruft ward ein goldener Vogen gesetzt mit der Inschrift: „Hier unten liegt der Leib Karls, des großen und rechtgläubigen Kaisers, der das Reich der Franken herrlich vergrößert und siebenundvierzig Jahre glücklich regiert hat." In aller Welt aber wurde Karls Tod als ein unersetzlicher Verlust empfunden. „Niemand kann es aussprechen", sagt ein alter Chronist, „wie groß das Klagen und Tranern um ihn war auf der ganzen Erde; selbst bei den Heiden wurde er betrauert als der Vater des Erdkreises." Ergänzungen. Karls d. Gr. Persönlichkeit: kräftige, majestätische Gestalt, Würde, Heiterkeit, Herablassung; Beredsamkeit (auch in lateinischer Sprache); Gewandtheit in allen ritterlichen Künsten: Schwimmen, Jagen, Reiten, Fechten; vaterländische schlichte Tracht;
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