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1. Römische Geschichte - S. 101

1896 - Dresden : Höckner
— 101 — libri illustrium virorum; die noch erhaltenen vitae excellentium im-peratorum sinb vielleicht ein Auszug aus einem grösseren Sberfe. Ausgezeichnet durch vielseitige Gelehrsamkeit war M. Terentius Varro (116—27), der größte Polyhistor des römischen Altertums. 4. Die Teilnahme an der tragischen Dichtung versiegte zwar nicht, wohl aber die schöpferische Kraft. Erst als sich die feinere attische Komöbie ausgelebt hatte, brachte die fabula togata auch das nationale Leben in heiterer Darstellung auf die Bühne (Theater des Pompejus 55); sie wnrbe inbessen sehr balb durch die gemeine unteritalische Posse, erst durch die ausgelassenen &t eil anen, dann durch den frechen Mimus, verbrängt. 5. Die zwanglose, echt römische Satire empsing ihr klassisches Gepräge durch den welterfahrenen und hochgebilbeten C. Lu ei lins (180—103), der die Fehler feiner Zeit aus allen Lebensgebieten mit schonungslosem Spotte geißelte. T. Lucr etius Carus (98-51) suchte feine Zeitgenossen in seinem großartigen Lehrgebichte de rerum natura durch die stieb-selige Sehre der epikureischen Philosophie von der brückenben Götterfurcht zu befreien. Der heißblütige Veroneser C. Valerius Catullus (geb. 86) dagegen, die liebenswürdigste und genialste Dichternatur der Cäfarifchen Zeit, huldigte nur der Schönheit und dem Lebensgenüsse. 6. Durch die Alleinherrschaft des Augustus aus ihrer natürlichen Bahn gedrängt, warfen sich die durch das Glück des Friebens und das Bewußtsein ihres weltgeschichtlichen Berufes gehobenen Römer um so eifriger auf die litterarische Beschäftigung, welcher Augustus und fein Hof, allen voran Mäeenas (recitationes; öffentliche Bibliotheken des Asinius Polio im atrium Libertatis, des Augustus in der Porticus Octaviae und im Apollotempel auf dem Palatin), fchon um die Gebilbeten mit dem Verluste der politischen Freiheit zu versöhnen, durch Gunst und Beispiel die wirksamste Förderung zu teil werden ließen (Augusteisches oder goldenes Zeitalter). 7. Vor allem entfaltete die Poesie aus einem inzwischen unendlich verfeinerten und vertieften Verständnis der griechischen Kunst trotz allen Mangels an Ursprünglichkeit eine vollendete Anmut und Kraft der Darstellung. P. Vergilius Maro (70—19) aus Anbes bei Mantua, schuf feinem Volke nach dem Vorbilbe Homers in der Aneis ein neues Nationalepos, in dem er den Ahnherrn des Julischen Herrscherhauses feierte (außerdem Eclogae und G-eorgica). Als formvollendeter Meister der Lyrik (nach dem Muster der äolischen) pries Qu. Horatius Flaecus (65—8) aus Venufia in feinen Oden die Grundsätze einer heiteren Lebensweisheit, sowie die Segnungen der neuen Epoche, während er in seinen Satiren und Episteln die sittlichen Schäden und litterarischen Zustände derselben scharf beleuchtet. Dem Verlangen nach lofer litterarischer Unterhaltung biente der geistreiche, aber leichtfertige P. Ovibius Naso aus Sulmo (43 v. — 17 n. Chr.), der außer zahlreichen Dichtungen im elegischen Versmaß, meist erotischen Inhalts, in einem gefälligen Erzählungstone feine Metamorphosen und außerbem eine römische Sagengeschichte in Form eines Festtalenbers (fasti) schrieb, bis ihn die kaiserliche Ungnabe nach dem fernen Tomi am Pontus verwies (tristia). Auf dem Gebiete der Elegie fanben auch feine Zeitgenossen, der weiche Alb ins Tibullus und der feurige S. Propertins, verbiente Anerkennung.
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