Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 11

1891 - Dresden : Höckner
— 11 — versuchte, die hadernden Gaue seines Volkes unter einer königlichen Gewalt zu vereinigen, durch den Mordstahl seiner eigenen Verwandten'). Das Fürstengeschlecht der Cherusker und damit die führende Stellung derselben ging während der nächsten Jahrzehnte in inneren Kämpfen zu Grunde (Italiens). An ihre Stelle traten die ihnen im Süden benachbarten, aber verfeindeten fnebischen Chatten, die ihrerseits wieder mit den von jeher römerfreundlichen Hermunduren im Kampf lagen (um die Salzquellen ihres Grenzgebietes, wohl bei Kissingen). 8. Die Fortbildung des römischen Prinzipates und die julisch-clandischen Kaiser 14—68 it. Chr. 1. Tiberius (14—37) war ein reifer, auf allen Gebieten der Staats- 14 Verwaltung, wie als siegreicher Feldherr bewährter Mann, von echt fürst- u- Chr. lichent Pflichtgefühl, stolzen, aber auch verschlossenen und finsteren Wesens das sich, nicht zum wenigsten infolge wibriger Lebenserfahrungen^), allmählich zu Menschenhaß und heuchlerischer Grausamkeit steigerte (Majestäts-Prozesse und Delatorenunwesen). Jnbem er vor allem die neue Herrschaft gegenüber der Abneigung der römischen Aristokratie durch eine umsichtige und strenge Reichsverwaltung befestigte, entwickelte er gleichzeitig das Prinzipat auf der Grundlage der augusteischen Verfassung weiter im Sinne der Monarchie, insbesondre durch Üb ertragung der Beamtenwahlen und fast der ganzen Gesetzgebung (kaiserliche Edikte) von den Comitien auf den Senat und durch Vereinigung der 9 cohortes praetoriae in einem festen Lager vor der Stadt. Tiberius starb, nachdem er sich seit 26 aus immer nach der Insel Capri zurückgezogen hatte (Sejan), 37 zu 37 Misenum, nach der Überlieferung durch den neuen Garbepräfekten Macro. •2. Gajus, genannt Caligula (37—41), Hatte sich allein von der Familie des Germaniens durch feine Charakterlosigkeit gerettet. Im Besitze der Höchsten Macht erlag er vermöge feines niebrigen und gewalttätigen Sinnes gar balb den Versuchungen berfelben, und am Ende steigerte sich sein durch die Jbeen des orientalischen Despotismus genährtes Allmachtsgefühl („dominus“ und „deus“ — „memento omnia mihi et in omnes licere“ — „oderint, dum metuant“) bis zu schrankenlosem Wahnwitz (lächerliche Kriegsfahrten nach bent Norden, Überbrückung der Bucht von Bajä). Ein Prätorianertribun tötete ihn 41 aus Rachsucht, und einen Augenblick erwog 41 der Senat den Gedanken, die höchste Gewalt wieder an sich selbst zurückzunehmen. 3. Claudius (41—54), fein Oheim, wurde gegen feinen Willen von den Prätorianern aus einem zurückgezogenen und nur gelehrten Stubien geroibmeten Leben, aber auch aus tiefster Mißachtung (non nisi in ludibrium reservatus) auf den Thron erhoben. Er war wohlwollenb und nicht ohne !) Tac. Ann. Ii, 88. 2) Vgl. die Zurücksetzungen durch die Familienpolitik des Augustus, den geheimnisvollen Tod des Germaniens irrt Orient (19) und seines eigenen Sohnes Drufus, die Ranke der Agrippina und feines vertrauten und allmächtigen Prätorianerpräfekten Sejauus. Tac. Ann. Vi, 51.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer