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1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 28

1891 - Dresden : Höckner
— 28 — richten. Deshalb löste er die bisherigen Prätorianer auf und bildete eine aus den besten Legionssolbaten aller Provinzen sich ergänzende vierfach stärkere neue Garbe. Demnächst beseitigte er die alte Zweiteilung der Verwaltung, indem er den Fiskus durch Einsetzung der ratio privata auch amtlich zur allgemeinen Reichskasse erhob. Nachdem die Verwaltung Italiens dem Senat schon (durch die Einsetzung der Consulares und Juribici) entzogen worden war, unterstellte er auch die Stadt Rom der Aufsicht kaiserlicher Prokuratoren (für die Straßen und Anlagen), welche die senatorischen Bc-amten allmählich aus ihrem städtischen Wirkungskreise verdrängten. 3. Dagegen suchte er die festen Stützen der neuen, im Anschluß an die populäre antoninische Kaiserfamilie begründeten Dynastie') in dem (durch Einführung von Rangstufen nach dem Vorbilde der senatorischen) geflissentlich gehobenen Ritterstand und in dem auf alle Weise begünstigten Heere (Erhöhung des Soldes, Neuordnung der Offizierslaufbahn). Die Soldaten wurden sogar zum Dienst in der Reichsverwaltung herangezogen, die kaiserlichen Freigelassenen aber zum Teil selbst aus den untergeordneten Stellen beseitigt, die ganze bürgerliche Verwaltung unter die Aufsicht und Straf-gewalt des Prätorianerpräfekten gestellt, der nunmehr in der Regel ein Jurist war (Ausbildung des Privatrechls: Papinianus, Ulpianus, Paulus). — Ebenso groß als Feldherr (Partherkriege: Provinz Mesopotamien mit der Hauptstadt Nisibis) wie als Verwalter und Organisator, starb Severus nach 211 ruhmreichen Kämpfen gegen die Calebonier in Britannien 211 zu Eboracum (Iork). Sein Triumphbogen am Abhange des capitolmischen Hügels. 4. Sein tyrannischer Sohn Severns Antvninns (Bassianus), gewöhnlich Caracalla (212—217) genannt, Alleinherrscher nach der Er-morbung seines Brubers, verlieh allen freigeborenen Einwohnern der Provinzen das römische Bürgerrecht (constitutio Antoniniana de civitate). Sein Mörber und Nachfolger, der Prätorianerpräfekt Macrinns, mußte dem syrischen Sonnenpriester Elagabal (218-22*) weichen, dieser nach schmachvollem Regimente seinem ebelgesinnten Vetter, dem jugenblichcit Severus Alexanber (222- 235), unter besten milber Herrschaft der Senat, wie später noch mehrmals, sich mit dem Gebanken trug, die verlorene Stellung wieberzugewinnen. 5. Währenb die stetige Orbnung des römischen Reiches seit dem Tode des Septimius Severns aufs neue erschüttert war, verjüngte sich die gefürchtete iranische Großmacht des Ostens durch Erhebung der neupersischen '226 Dynastie der Sassaniden (Ardaschir-Artaxares 226) an Stelle der verkommenen parthischen Arsakiben und nahm fofort die Ansprüche der Achäme-niden auf ganz Vorderasien erfolgreich wieder auf. Aber nicht die Neuperfer, sondern die erneuten Angriffe der Germanen im Westen und Osten, eine 15 Jahre hindurch wütende Pest, in ihrem Gefolge eine schwere wirtschaftliche Not (Kolonat) und der Kampf der Führer der Provinzialheere um die Krone haben die letzte Kraft des römischen Reiches gebrochen. 235 6. Severns Alexanber würde 235 auf einem Feldzug gegen die Ala- mannen im Lager von Mainz von feinen eigenen Soldaten erschlagen und 1) Sept. Severus, Gem. Julia Soirma. Deren Schwester Julia Müsa Caracalla Geta Soämis idiammäa I I Elagabal Severus Alexander
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