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1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 76

1891 - Dresden : Höckner
— 76 — schieden waren die Stände: der kriegerische Adel (Edelinge), vielfach^ im Besitze einer erblichen Herrschaft über grnndsässige Freie (Frilinge) und Hörige (Liten). Die einzelnen Gaue standen unter den „Ältesten" (Eldermann), und aus ihrer Mitte wurde im Falle eines allgemeinen Krieges auch der gemeinsame Heerführer (Herzog) gewählt. 3. Diesen letzten freien und heidnischen Stamm beschloß Karl der fränkischen Herrschaft und dem Christentum zu unter- 772 werfen. In wiederholten Zügen drang er feit 772 (Zerstörung der Eresburg an der oberen Diemel und der Jrminsul) in das Innere Sachsens vor und nötigte die 3 Hauptstämme zur Anerkennung seiner Oberhoheit und vielfach auch schon zur Au- 777 nähme des Christentums. 777 konnte er bei Paderborn die erste Reichsversammlung in Sachsen abhalten. 4. Hier erschien eine Gesandtschaft des arabischen Emirs Jbn al Arabt von Barcelona, Parteigängers des abbasidischen Kalifen von Bagdad, die Karls Hilfe gegen den omaijadischen Usurpator Abderrahman von Cordova anrief. Als Vorkämpfer 778 der abendländischen Christenheit zog Karl 778 über die Pyrenäen und nahm Pampeluna, vermochte aber das feste Saragossa nicht zu gewinnen. Auf dem Rückzug erlitt die Nachhut seines Heeres der Sage nach in dem Passe von Roncesvalles (Ronce-vaux) eine schwere Niederlage durch die spanischen Basken (Roland). 5. In demselben Jahre erhoben sich die Sachsen, durch Karls Mißerfolg in Spanien aufgestachelt, nochmals und zwar unter Führung des aus Dänemark zurückgekehrten westfälischen Herzogs Widukiud. Verwüstend drangen sie bis Deutz vor und verheerten das rechte Rheinufer bis zur Mosel. Erst auf dem Rückzüge (durch Lahngau und Wetterau) wurden sie von einem fränkisch - alamannischen Aufgebot eingeholt und an der Eder geschlagen. Durch die Feldzüge der beiden folgenden Jahre (bis an die Mündung der Ohre in die Elbe) brachte sie dann Karl selbst wieder zum Gehorsam. Auf dem Reichstage an den 782 Lippequellen (Lippspringe) 782 wurde die fränkische Grafschaftsverfassung in dem eroberten Lande eingeführt und auch die kirchliche Ordnung durch harte Strafandrohungen befestigt (Capi-tulare de partibus Saxoniae). 6. Allein die drohende Vernichtung ihrer nationalen Freiheit, insbesondere der Druck der Zehnt- und Heerbannpflicht, trieb die Sachsen noch einmal zum Aufstand unter Widukiud.
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