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1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 115

1891 - Dresden : Höckner
— 115 — 2. Heinrich Iv. 1056—1106. a) Der König unter der vormunbschaft der Bischöfe mtb dem Zwange der Fürsten 1056—1070. 1. In Deutschland führte inzwischen die Schwäche des vor-mnndschaftlichen Regimentes der Kaiserin Agnes zu erneuter Erhebung der Fürsten und zu einem sichtlichen Verfalle der königlichen Macht. Vergebens versuchte Agnes durch Übertragung Schwabens an den Verlobten ihrer Tochter Rudolf von Rhein-selben, Kärntens mit der Mark Verona (aber ohne die damals von Kärnten gesonderte Mark an der Mur und Drau, die „Steiermark^, die Markgrafschaft Krain, Istrien u. s. w.) an den schwäbischen Grafen Berthold von Zähringen und Baierns an den sächsischen Grafen Otto von Nordheim sich zu stützen. Angesichts dieser Begünstigung des Laienadels bemächtigte sich vielmehr der Erzbischof Anno von Köln, ein entschiedener Gegner des cln-niacensischen Papsttums, im Einverständnis mit dem Mainzer Erzbischof, aber auch mit dem Grafen Eckbert von Braunschweig und Otto von Nordheim des jungen Königs, um die Führung der Reichsgeschäfte in feine Hand zu bekommen (Entführung von der Jnselpfalz Kaiserswerth unterhalb Düsseldorf 1062). _ 2- dlnno wurde jedoch von den Großen zu einem Abkommen genötigt, das ihm selbst nur die Erziehung Heinrichs, die Regierung dagegen demjenigen Bischof übertrug, in dessen Sprengel der Hof verweilte. Zwar verhinderte er dieses Gesamtregiment der Bischöfe dadurch, daß er den jungen König bei sich behielt, aber doch schon 1063 mußte er die Leitung der Reichsgeschäfte an den Erzbischof Adalbert von Bremen als patronus überladen; er selbst blieb als magister nur Heinrichs gestrenger Erzieher und verlor auch den Rest seines Einflusses, als Adalbert, der vom Königtum Förderung seiner hochfligenden Pläne erhoffte und darum den schlimmen Neigungen Heinrichs schmeichelte ©.106), 1065 den erst 15jährigen König durch feierliche Wehr-hastmachung für mündig erklärte. 3. Allein der einmütige Widerstand der geistlichen und weltlichen Fürsten, namentlich der Billnnger, gegen Abalberts willkürliches Regiment zwang den König auf dem Reichstage zu Tri-bur 1066, biefen vom Hofe zu entlassen. Auch nötigtenste ihn äur Vermählung mit Bertha von Savoyen. Aber währenb sie selbst für die nächsten Jahre das Reichsregiment in die Hand nahmen, zog der leidenschaftliche, aber auch stolze König immer 8*
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