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1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 128

1891 - Dresden : Höckner
— 128 — 2. Der mohammedanische Orient. 1. Das arabische Reich löste sich immer mehr auf in sunnitische Staaten, die wenigstens die geistliche Oberhoheit des Kalifen noch anerkannten, und schulische Herrschaften, die sie ganz verwarfen. Der abbasidische Kalif, der seine weltliche Macht thatsächlich dem Befehlshaber seiner türkischen Leibwache (seit e. 907 „ Emir al Ornra", d. h. Emir der Emire) überlassen mußte, wurde allmählich auf das Gebiet um Bagdad und nach der Eroberung seiner Hauptstadt durch die persischen Bnjiden 945, seine nunmehrigen weltlichen Schutzherren („Sultane" 945—1055), vollständig auf die geistliche Herrschaft beschränkt. In Nord-Afrika erhoben sich die fchiitischen Fatimi den, eroberten 970 auch Ägypten samt dem südlichen Syrien und machten 972 das neugegründete Kahira (Kairo) als „Kalifen" zu ihrer Hauptstadt. 2. Doch zu neuem Angriff gewann der Islam die Kraft erst mit dem Auftreten des tapferen und sittenreinen Nomadenvolkes der (seldschukischen) Türken. Diese drangen 1030 aus ihren Sitzen zwischen Jaxartes und Oxus über den letzteren Strom ostwärts vor und unterwarfen Iran und die Tigrisländer, nahmen 1055 Bagdad und stürzten hier die Herrschaft der Bujiden. Das nun von den Türken militärisch organisierte Kalifenreich verdrängte die Byzantiner aus Kleinasien und die Fatimiden aus Syrien (1071 Eroberung Jerusalems). 3. Aber auch das seldschukische Reich zerfiel bald wieder in einzelne, überdies durch christlich-armenische Staaten (Edefsa, Cilicien u. a.) von einander getrennte Emirate oder Sultanate unter türkischen Dynastien (Jconium, Mosnl n. a.). Diese entbehrten auch im Innern jedes festen Haltes, da sie lediglich auf der Persönlichkeit der Herrscher und dem militärischen Übergewicht der Türken über eine weit kultiviertere, stammfremde und zum Teil auch andersgläubige Bevölkerung Beruhten. Unter solchen Umständen faßte der Byzantinische Kaiser Alexios I. (1081—1118) den Plan, mit abendländischer Hilfe Kleinasien wiederzuerobern. 3. Der erste Kreuzzug 1096—1099. 1. Schon war der ganze Südwesten Europas in erfolgreichem Vordringen gegen den Islam Begriffen, der ihn Bis zum Anfang des I I. Jahrh, zu überfluten gedroht hatte (Eroberung Sieiliens durch die Normannen, Toledos durch Alfons Vi. von Kastilien 1085, >) Kämpfe der pifanifchen und genuesischen Flotten an den Küsten Nordafrikas). Da unternahm es ') Während das omaijadifcke Kalifat von Cord ova in Spanien durch die Unbotmäßigkeit der Walis in eine Anzahl kleiner Herrschaften zerfiel (1031), erhoben sich im Kampfe mit diesen aus dem asturischen und cantabrischen Gebirgslande und aus der spanischen Mark allmählich mehrere Christen-ftaaten (um 1250 Kastilien-Leon, Aragon, Navarra, Portugal). Das Vordringen derselben gegen die Mauren (Cid Campeador f 1099) wurde unterbrochen erst durch die aus Afrika (Marokko) herüberkommenden Morabethen oder Almoraviden (Sieg bei Salaca 1686), dann nach deren Sturz (feit 1146) durch die Al mohad en. Nach dem großen Siege der vereinigten christlichen Fürsten unter dem kastilischen König Alfons Viii. bei Navas de Tolofa 1212 wurden die Araber mehr und mehr auf Granada zurückgedrängt.
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