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1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 155

1891 - Dresden : Höckner
— 155 — Iv. Abschnitt. Der Ausgang der Krenwge und ihr Einfluß auf die Staaten und die Kultur des Abendlandes. 1. Der Untergang der christlichen Herrschaft im Morgenlande. 1. Nicht lange nach dem Untergange des ftaufifchen Hauses ging auch Die Kreuzzugsbewegung zu Ende. Mit Hilfe flüchtiger Reiterhorben der Chowaresmier, welche von den Mongolen aus ihrem Reich (am mittleren Amur) vertrieben worben waren, hatte der Sultan Ejub von Ägypten, Kamils Sohn, 1244 Jerusalem erstürmt und in der Schlacht bei Gaza den Kern der christlichen Herrschaft vernichtet. 2. Das nim rasch sich erfüllenbe Schicksal des Restes berselben konnten die Unternehmungen Lubwigs Ix. des Heiligen von Frankreich, der 6. Kreuzzug 1248—12j4 (Einnahme Damiettes in Ägypten und Räumung 1254 besselben nach der Gefangennahme des Königs durch die Mameluken) und der 7. Kreuzzug 1270 (Ludwig f vor Tunis) nicht lange aushalten. 3. Die mangelhafte Organisation der christlichen Reiche, und die gegenseitige Eifersucht der Fürsten und der zucktlosen Ritterorben, der Mangel einer systematischen Kolonisation und die Entartung der eingewanberten wie einheimischen Bevölkerung (Surianer und Pullanen), die selbstsüchtige Hanbels-politik der Seestäbte und die Teilnahmlosigkeit einer anders gearteten Zeit beschleunigten den Untergang. Die unaufhaltsam tiorbrirtgertben Mam eluken -fultane (seit 1-250), die Nachfolger der Ejubiben1) in Ägypten, eroberten einen christlichen Platz nach dem andern, am Ende auch 1291 Affon,2) das 1291 letzte Bollwerk der Christen. Nur Cypern blieb ein christliches Königreich. 2. Die Wirkungen der Kreuzzüge im Abendlande. 1. Die Kreuzzüge haben trotz ihres schließlichen Mißerfolgs in Ver-binbung mit der inneren Entwickelung der europäischen Nationen die bisherigen ©runblagen der abenblänbischeit Kultur völlig umgestaltet. Der her-vorragenbste Anteil des Papsttums an ihnen hatte anfangs wesentlich ba-zu beigetragen, basselbe aus den Höhepunkt seiner Macht zu heben. Als ihm aber später die Leitung mehr und mehr entglitt und der Islam sich am Ende boch als unbesiegbar erwies, erfuhr es eine um so empfinblichere Nieberlage. Hierburch würde der Glaube an das ausschließliche Herrschaftsrecht der über-bies verweltlichten katholischen Kirche und ihres Oberhauptes schwer erschüttert und her niemals ganz gebrochene Wiberstanb gegen Lehre und Verfassung berselben aufs neue entfesselt; nüchterne Aufklärung ober Unglaube ') Bald barauf (1258) eroberten die Mongolen33agbab und machten der Herrschaft der Abbasiben ein Ende. 2) Nach der Eroberung Akkons mußte auch der Tempi er orben Syrien verlassen; er fiebelte nach Cypern über, verlegte aber batb seinen Mittelpunkt nach dem Templerhause zu Paris (S. 196). Die Johanniter setzten nach 1291 erst von Cypern, dann (1309) von Rhobus aus (Rhobifer) den Kamps gegen den Islam fort. Die Deutsch Herren stebelten nach Venebig über (bis 1309).
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