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1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 199

1891 - Dresden : Höckner
— 199 — Armagnacs unter Karl von Orleans (nach dessen Schwiegervater Graf Bernhard von Armagnac) im ritterlichen Süden, und dieser rief nun Englands Hilfe an. 2. Da erneuerte der ritterliche König Heinrich Y. von England (1413—1422) die alten Erbanfprüche auf Frankreich. Durch den glänzenden Sieg bei Azincourt 1415 gewann er die Normandie. Ein wütender Auf- 1415 stand von Paris vernichtete zwar die Armagnacs (1418); allein da die Versöhnung des Dauphin Karl (Vii.) mit Burgund durch die Ermordung Johanns 1419 vereitelt wurde, so schlossen dessen Erbe Philipp der Gute und die Königin Jsabeau (Jsabella von Baiern) mit England 1420 den Vertrag von Troyes (Heinrichs V. Vermählung mit Katharina, der Tochter Karls Vi. und seine Anerkennung als Thronerbe von Frankreich). Nach dem Tode beider Könige 1422 wurde Heinrichs V. Sohn Heinrich Vi. als König 1422 von Frankreich gekrönt, und die Engländer eroberten das ganze Land nördlich der Loire bis auf Orleans. - 3. Da brachte eine Volkserhebung die Rettung. Jeanne d'arc, ein Landmädchen aus Dom Remy in Lothringen, getragen von religiöser Schwärmerei und glühender Vaterlandsliebe, gewann zuerst die Massen, dann den jungen König Karl Vii., entsetzte 1429 das hartbedrängte Orleans 1429 und führte Karl Vii. zur Krönung nach Reims. Zwar siel die „Jungfrau von Orleans" 1430 in die Hände der Engländer und erlitt 1431, von einem französischen Gericht als Hexe verurteilt, in Rouen den Feuertod; aber die für Frankreich günstige Wendung hielt das nicht auf. Nachdem Philipp von Burgund gegen große Zugeständnisse 1435 mit Karl Vii. den Frieden von Ar ras geschlossen hatte, unterwarf sich 1436 auch Paris. Die Engländer wurden schließlich aus ganz Nordfrankreich und selbst aus 1453 ©uienne vertrieben, 1453 Talbot bei dem Versuche, das letztere wiederzugewinnen, bei Castillon geschlagen. Nur Calais und die normannischen Inseln blieben in englischem Besitz. 5). Die Bollendung der Staatseinheit und des absoluten Königtums in Frankreich und die Schwächung der parlamentarischen Monarchie in England 1453—1485. 1. Die nationale Erhebung Frankreichs führte zur Vollendung uicht nur der Staatseinheit, sondern auch der absoluten Königsmacht. Noch während des Krieges ließ sich Karl Vii. von den Reichsständen 1439 eine immerwährende Grundsteuer (taille) bewilligen und bildete mit Hilfe derselben 1445 die erste stehende Armee (15 Ordonnanzkorn-pagnien mit Gens d'armes). Zugleich sicherte er durch die Pragmatische Sanktion von Bourges 1438 die Unabhängigkeit der französischen (galvanischen) Kirche vom Papsttum (freie Bifchofswahl mit Ausschluß Fremder). 2. Der staatskluge und rücksichtslose Ludwig Xi. (1461—1483) zog nach dem Tode seines gefährlichsten Gegners Karls des Kühnen Burgund als erledigtes Reichslehen ein (S. 194). 1480 trat er das Erbe der Anjous (Provence und Änjou mit dem Anspruch auf Neapel) an und bereitete endlich den Anfall auch der Bretagne an fein Haus durch die Vermählung seines Sohnes Karl (Viii.) mit Anna von Bretagne vor. Ein Vertrag mit den Schweizern sicherte ihm das beste Fußvolk der Welt.
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