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1. Zeit- und Lebensbilder aus der neueren und neuesten deutschen und württembergischen Geschichte - S. 22

1896 - Stuttgart : Bonz
— 22 — gerichte und die übrige Reichsdienerschaft von ihren Pflichten, womit sie an ihn, als das gesetzliche Oberhaupt des Reiches, durch die Verfassung gebunden gewesen seien. So war nun das heilige römische Reich deutscher Nation, nachdem es 1006 Jahre, von 800 — 1806, bestanden hatte, aufgelöst. — Um jene Zeit kamen im Osten und Süden durch Staatsverträge mit Bayern und Baden neue Erwerbungen an Württemberg, nämlich Biberach, Waldsee, Wiesensteig und Schelklingen, die Besitzungen der Fürsten von Hohenlohe, von Thurn und Taxis und von Waldburg; ferner Weingarten, Jsny und andere Gebiete in Oberschwaben; die Grafschaft Boudorf dagegen, Villingen und Bräunlingen gingen von Württemberg an Baden über. — 4. Der Krieg Frankreichs gegen Preußen (1806—1807). Im Jahr 1806 ergriff Preußen, welches sich von Napoleon verschiedene Demütigungen hatte gefallen lassen müssen, die Waffen. Allenthalben im Süden und Osten des deutschen Reiches begann es sich zu regen. Württemberg stellte Napoleon zum Kampfe gegen Preußen 9000 Mann. Bei der Musterung sprach König Friedrich zu seinen Truppen: „Soldaten, ihr seid bestimmt, mit und neben dem Heere zu kämpfen, das seit 12 Jahren unter dem geschicktesten und größten Feldherrn unserer Zeil Siege auf Siege häufte; ihr werdet aber auch gegen ein Heer streiten, das ehedem unter dem größten der Könige dem ganzen bewaffneten Europa unbesiegt Trotz bot. Diese ruhmreiche Bestimmung wird euren Mut und eure Tapferkeit anspornen. — Euer König und euer Vaterland legen ihre Ehre, ihren Ruhm und ihre Sicherheit in eure Hände; ihr werdet dieses Heiligtum bewahren. Zum erstenmale stehen die Württembergischen Truppen in gleicher Linie mit denen anderer Monarchen; dies fenre euch an, unter ihnen eine Stelle zu behaupten, die der Nachwelt beweise, daß nicht bloßer glücklicher Zufall diesen Ruhmesglanz über euer Vaterland gebracht. Gerne hätte euer König die euch bevorstehenden Gefahren und Beschwerlichkeiten, sowie den zu erwerbenden Ruhm geteilt. Verhindert daran durch die Umstände, folgen euch doch feine besten Wünsche, wie sein aufmerksames Auge, das jedes ihm bekannt werdende Verdienst lohnen wird. — Ihr Gatten, ihr Väter, ihr Söhne! Trauet ihm zu, daß, wenn ihr fürs Vaterland, für euren König fallen solltet, er euch den eitrigen möglichst ersetzen wird. Lebt wohl und gedenket der Ehre Württembergs!" Noch ehe die Württembergischen Truppen mit dem französischen Heere sich vereinigt hatten, hatte Napoleon die Preußen in der Doppel-
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