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1. Bd. 1 - S. 6

1913 - Leipzig : Quelle & Meyer
6 Vorgeschichte echte Bronze (10% Zinn). Allmählich drang die Kenntnis der Bronzebereitung teils über Nordafrika und Spanien, teils über Griechenland und den Balkan nach Mitteleuropa (um 2000) und von da weiter nach Nordeuropa. Ältere Stücke, die mitten unter Steinhaufen sich gezeigt haben, sind jedenfalls auf dem Handelswege eingeführt worden. Aber in Europa, das die Kenntnis der Bronze dem Orient verdankt, hat die Bronzebearbeitung sich selbständig weiter entwickelt. Die Fundorte für die Bronzezeit sind über ganz Europa verbreitet. Much, Die Kupferzeit in Europa, Ii 1893. Montelius, Die Chronol. d. ältesten Bronzezeiten in Mitteldeutschland und Skandinavien, 1900. Ho ernes, Vorgeschichte der bildenden Kunst in Europa, 1898. Die Eisenzeit. Während im Orient das Eisen schon früh eine große Rolle spielte (von etwa 1500 an), hat es sich in Europa nur langsam verbreitet. Noch lange erhielt sich neben den ersten Eisengeräten die Bronze. Nach dem großen und an Funden ergiebigen Grabfeld bei Hallstatt wird die Eisenzeit auch die Hallstattperiode genannt. Sie erstreckt sich von etwa 1200—500 v. Chr. Fundstätten sind von jetzt ab namentlich die Begräbnisstätten. Man unterscheidet Brandgräber mit Aschenurnen verbrannter Leichen und Skelettgräber. In beiden finden sich Schmuckgegenstände und Waffen in großer Zahl. Erst gegen Ende der Eisenzeit fängt man an, die reichen, zutage liegenden Eisenerzlager gründlicher auszubeuten (z. B. Eisenerz in Steiermark). In der darauffolgenden Latene-Periode überwiegt das Eisen nicht nur für Waffen und Gebrauchsgegenstände, sondern sogar für Schmucksachen. Dieser Abschnitt führt schon in die geschichtlich bekannten Zeiten hinein. Beck, Die Geschichte des Eisens, 1892—1905. Lindenschmidt, Handb. d. deutschen Altertumskunde, 1880 f. § 2. Entstehung von Sprache, Religion, Kunst und Wissenschaft. Literatur. Neben Hoernes Ii 530 f. vgl. Schurtz, Urgeschichte der Kultur, 1900. Völkerkunde, 1903. Meyer Gda I 1 (1910). Schräder, Sprachvergleichung u. Urgeschichte. Allgemeines. Für alle die Fragen nach der Entstehung und ältesten Entwicklung der geistigen Kultur stehen uns, abgesehen von der bildenden Kunst, keine unmittelbaren Quellen zu Gebote. Denn die Zeiten, aus denen uns überlieferte Mitteilungen vorliegen, stellen bereits eine sehr weit vorgeschrittene Entwicklungsstufe dar. Doch fehlt es nicht an Hilfsmitteln, die uns instand setzen, wenigstens ein ungefähres Bild auch der geistigen Entwicklung jener ältesten Zeiten aufzubauen. Eines dieser Hilfsmittel ist die psychologische Wissenschaft. Ihre allgemeinen Gesetze einerseits, Analogien mit dem geistigen Werden des einzelnen Menschen andererseits gestatten mit einem gewissen Grade von Wahrscheinlichkeit Rückschlüsse aus uns bekannten Zuständen auf den Werdegang. Als zweites kommen in Betracht die Überreste uralter Vorstellungsweisen, die in Märchen, Sagen, Volkssitten und Gebräuchen vorhanden sind. Erst in neuerer Zeit hat sich diese Forschung zu einer besonderen vielgepflegten Wissenschaft ausgestaltet (Folklorismus), deren Bahnbrecher für Deutschland die Gebrüder Grimm gewesen sind und in der heute neben
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