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1. Die neuere Zeit - S. 166

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 166 — b) die Übergabe der meisten Festungen (nur Dolberg, wo Gueisenau, Schill und Nettelbeck sich an der Verteidigung beteiligten, sowie Grandenz und einige schlesische Festungen bildeten rühmliche Ausnahmen); c) die Unterwerfung der preußischen Bundesgenossen; Braunschweig und Hessen-Kassel wurden eingezogen; der Kurfürst von Sachsen erhielt den Königstitel, mußte sich aber wie der Herzog von Weimar dem Rheinbünde anschließen; d) die Flucht der preußischen Königsfamilie nach Ostpreußen und der Einzug der Franzosen in Berlin (am 27. Okt.). Von Berlin aus erließ Napoleon (im Nov. 1806) den Befehl zur Kontinentalsperre: alle britischen Häfen wurden in Blockadezustand erklärt, Handel und Verkehr, selbst Briefwechsel mit England untersagt. 4. Das Eingreifen Rußlands und die Beendigung des Krieges. In Ostpreußen wurde der Krieg erneuert; im Febr. 1807 kämpften Russen und Preußen bei Ey lau ohne Entscheidung gegen Napoleon, worauf eine längere Waffenruhe eintrat. Erst am 14. Juni 18071 siegte Napoleon entscheidend bei Fri^Jlaud. Kaiser Alexander ließ sich hierauf in einer Zusammenkunft mit Napoleon (auf dem Memel o. Niemen) zu einem Einverständnis mit Frankreich auf Kosten Preußens gewinnen. Im Frieden zu Tilsit (Juli 1807) verlor Preußen die Hälfte seines Gebietes und damit seine Großmachtstellung. Die Hauptfestungen blieben von den Franzosen besetzt, das übrige Land wurde erst nach Zahlung einer schweren Kriegssteuer (126 Mill. Franken) geräumt (Dez. 1808). Der leicht bewegliche Alexander ließ sich von Napoleon durch die glänzende Aussicht einer Teilung der Weltherrschaft bethören: Er erwartete die Erwerbung Finnlands, sowie der Donaufürstentümer als nächsten Preis für sein Entgegenkommen: im Hintergründe lag die Teilung des osmanischen Reiches und ein gemeinsames Vorgehen gegen England. Preußen verlor 1. alte - feit 1772 neu gewonnenen Gebiete; 2. die Lande links der Elbe (samt Magdeburg, das die Königin Luise in einer Zusammenkunft mit Napoleon vergebens für Preußen zu retten versuchte). 5. Aus den von Preußen im Frieden von Tilsit abgetretenen Ländern wurden neue Vasallenstaaten Frankreichs gegründet: a) im Osten das Herzogtum Warschau unter dem König von Sachsen; b) im Westen das Königreich Westfalen unter Napoleons jüngstem Bruder Hieronymus. Das Königreich Westfalen umfaßte außer deu früher preußischen Gebieten links der Elbe noch Kurhessen, Braunschweig und einen Teil von Hannover (zusammen etwa 2 Millionen Einwohner). Kassel, die Hauptstadt des neuen Königreichs wurde unter 1 Am 7. Jahrestage der Schlacht von Marengo.
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