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1. Die neuere Zeit - S. 203

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 203 — Auch nach dem Scheitern des Frankfurter Fürstentages blieb das Verlangen des deutschen Volkes nach Einheit lebendig: es wurde gepflegt in dem Nationalverein, einer schon 1859 zu Eisenach begründeten Vereinigung nationalgesinnter Männer, und kam besonders ans Versammlungen und Tagungen, auf Schützen- und Sängerfesten znm Ausdruck1. Durch seine Haltnng während des letzten polnischen Aufstandes im Jahre 1863 hatte sich Preußen den russischen Kaiser zur Dankbarkeit verpflichtet. 3. Der zweite schleswig-holsteinische Krieg von 1864. a) Anlaß. In Dänemark war auf König Friedrich Vii. im Herbst 1863 dem Londoner Protokoll gemäß Christian Ix. gefolgt, welcher Schleswig völlig einverleibte und dadurch die Zusammengehörigkeit der beiden Elbherzogtümer aufhob. Das Widerstreben der Schleswig-Holsteiner gegen ein Aufgehen in Dänemark sowie die nationale Erregung in ganz Deutschland veranlaßte den Bundestag, die Ansprüche des Prinzen Friedrich von Augusten-bnrg aus die Herzogtümer zu unterstützen und Holstein sowie Lauenburg durch Bundestruppen (Hannoveraner und Sachsen) besetzen zu lassen. Aber die beiden deutschen Großmächte nahmen auf Betreiben Bismarcks die Angelegenheit jetzt selbständig in die Hand und eröffneten, als sich Dänemark weigerte, die Einverleibung Schleswigs rückgängig zu machen, den Krieg. Die Zusammengehörigkeit der Herzogtümer war von altersher verbürgt („up ewig ungedeelt"). — Während Holstein und Laueuburg rein deutsche Gebiete sind, hat Schleswig in seinem nördlichen Dritteil vorwiegend dänische Bevölkerung. — Der Herzog von Angustenburg (der Sohn des S. 1ü6 genannten Herzogs und Vater der nachmaligen Kaiserin Augusta Viktoria) richtete in Kiel eine Regierung ein, welche vorläufig bestehen blieb, wiewohl Österreich und Preußen das Erbrecht des Augusteuburgers für nicht zweifellos erklärten. b) Der Krieg. Unter dem gemeinsamen Oberbefehl des 80jährigen preußischen Feldmarschalls v. Wrangel rückten 20000 Österreicher (unter v. Gablentz) und 25000 Preußen (unter Prinz Friedrich Karl, dem Nessen Wilhelms I.) im Februar 1864 über das Danewerk in Schleswig ein2. Der Krieg wurde durch zwei Waffeuthaten entschieden: 1. Am 18. April erstürmten die Preußen die starken Düppeler 1 Von den Fürsten wirkte besonders Herzog Ernst von Ko bürg-Gotha in diesem Sinne, unter den zeitgenössischen Dichtern verkündete Ein. Geibel (f 1884) prophetisch eine Erneuerung Deutschlands; vgl. sein Gedicht „Deutschlands Berus" (ged. 1861). — Auch der Tondichter Rich. Wagner (f 1883) vertrat die nationale Richtung. 2 Der von Molll'e entworfene Kriegsplan beabsichtigte eine Umgehung und Einschließung des dänischen Heeres. Aber bei der langsamen Kriegführung Wrangels konnten die Dänen sich rechtzeitig zurückziehen, nur die Nachhut wurde von den Österreichern bei Översee eingeholt und geschlagen.
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