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1. Die neuere Zeit - S. 226

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 226 — 7. Unter allgemeiner Teilnahme des deutschen Volkes und der ganzen gebildeten Welt beging Kaiser Wilhelm I. am 22. März 1887 seinen 90. Geburtstag. In demselben Jahre legte er den Grundstein zum Nord-Ostseekanal. Der erste Kaiser des neuen deutschen Reiches starb am 9. März 1888. c) Das {deutsche Reich seit dem Tode Kaiser Wilhelms I. 1. Der Sohn und Nachfolger Wilhelms I. im Reiche und in Preußen, Friedrich Iii. (geb. 18. Okt. 1831), war bei seiner Thronbesteigung bereits oou schwerem, unheilbarem Siechtum ergriffen. Er starb nach 99tägiger Regierung am 15. Juni 1888. 2. Ihm folgte sein Sohn Wilhelm Ii. (geb. 27. Jan. 1859) als deutscher Kaiser und König von Preußen. Er war anfangs gleich seinen Vorgängern beraten vom Fürsten Bismarck; nach dessen Entlassung (im März 1890) berief er den General v. Caprioi als Reichskanzler. 3. Gleich seinen Vorgängern ist Wilhelm Ii. bemüht, den europäischen Frieden zu erhalten, die Machtstellung Deutschlands durch Stärkung seiner Wehrkraft zu sichern, Handel und Industrie durch Kolonien und Handelsverträge zu sördern und die Lage der arbeitenden Volksklassen zu verbessere. a) Dem europäischen Frieden dienten die Reisen des Kaisers nach St. Petersburg und den übrigen nordischen Höfen, sowie nach Wien und Rom (1888), seine Besuche in (Athen und) Konstantinopel (1889), auch im Haag und in England (1891), sowie die Verlängerung des Dreibundes (1891). b) Durch häufige Besichtigungen, auch durch Verfügungen bezüglich des Offizierstandes bekundete der Kaiser seine Fürsorge für das Heer; die Stärke der Landmacht sowie die Flotte wurde abermals erhöht (vgl. S. 222). c) Die deutschen Kolonien in Ostafrika wurden durch deu Reichskommissär Wißm ann gegen die arabischen Sklavenhändler gesichert (1889 bis 1890). Der Sklavenhandel sollte zugleich durch eine mit England und Italien vereinbarte Blockade der ostafrikanischen Küste lahmgelegt werden (1889/90). Ein Abkommen mit England vom 1. Juli 1890 verringerte die deutschen Besitzungen in Ostafrika gegen Abtretung der Insel Helgoland (mit 2 100 Ein w.), welche seit 1807 in englischem Besitz gewesen war. Deutschland trat das Somali- und Wituland ab, erkannte die Schutzherrschaft Englands über Sansibar an und verkleinerte seine Interessensphäre im Hinterland von Deutsch-Ost- und Südwestafrika d) Die 1879 eingebogene schutzzöllnerische Handelspolitik wurde im Jahre 1892 durch Handelsverträge mit Österreich-Ungarn, Italien und anderen mitteleuropäischen Staaten teilweise abgeändert.
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