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1. Die neuere Zeit - S. 233

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 233 — § 45. Spanien, Portugal und Italien seit dem Wiener Kongreß. Wie Frankreich, so wurden auch die romanischen Staaten der Pyrenäen und der Apenninenhalbinsel im 19. Jahrhundert durch innere Kämpfe erschüttert. Während aber in Spanien und Portugal die bisherigen Herrschergeschlechter (Bourbon und Braganza) die mannigfachen Stürme überdauerten, wurde Italien nach Vertreibung aller fremden Fürstenhäuser ein einheitliches Königreich unter dem Hause Savoyen. I. Spanien. 1. Ferdinand Vii. (1814—33) hob sofort nach seiner Rückkehr aus der französischen Gefangenschaft (s.s. 172) die 1810(12) von den Kortes gegebene freisinnige Verfassung auf. Den Unabhängigkeitsbestrebungen der spanischen Nebenländer in Amerika versuchte er vergebens entgegenzutreten (§ 50). Ein Aufstand der Truppen, welche sich zur Bekämpfung der amerikanischen Rebellen einschiffen sollten, nötigte den König im Jahre 1820 die Verfassung von 1812 anzuerkennen, aber durch ein französisches Heer wurde 1823 das absolute Königtum wiederhergestellt (s. S. 227). Da Ferdinand Vii. keine männliche Nachkommenschaft hatte, hob er die 1713 von dem ersten bonrbonifchen König eingeführte salische Erbfolge ans und stellte die alte kastilische Thronfolge in männlicher und weiblicher Linie wieder her. 2. Auf Ferdinand Vii. folgte seine dreijährige Tochter Isabella (reg. 1833—68), für welche ihre Mutter Maria Christine die Regentschaft führte. Während der Regierungszeit Jsabellas litt Spanien fast ununterbrochen an Bürgerkriegen und inneren Zwistigkeiten. Die Karlisten, d. h. die Anhänger Karls (Don Karlos), des durch die neue Thronfolge beeinträchtigten Bruders Ferdinands Vii., fanden einen Rückhalt in den baskischen Provinzen, welche für ihre Sonderrechte (fueros) kämpften. Die Regierung stützte sich auf Generäle, wie Efpartero (Regent 1841—43) und Narvaez. Bald nach dem ^ode des letzteren (1868) wnrde die Königin Jsabella durch einen Militär-ansstand zur Flucht nach Frankreich genötigt. ®ie Revolution von 1868 ging von der Flotte in Cadix aus; die verbannten Generäle Prim und Serrano stellten lief) an die Spitze, Ersterer verlangte in einem Pronuuziamento (b. i. Kuubgebung) Volkssouveränität, letzterer schlug die Truppen der Königin unweit Cordova und besetzte alsbalb die Hauptstadt Mabrib. 3. Auf die Vertreibung der Königin Jsabella folgte eine wechfelvolle Zeit für Spanien. Nach dem Verzicht des Prinzen v. Hohenzollern (s. S. 210) beriefen die Kortes Amadeus, den Bruder des Königs von Italien, ans
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