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1. Die neuere Zeit - S. 250

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 250 — fretung genährt wordeni. Die Gelegenheit znr Erhebung schien günstig, als der Pascha Ali von I a n i n a (Epirus) sich gegen die Pforte empörte. Alexanderapsi-lanti, ein vornehmer Fanariot 2, vorübergehend in russischen Diensten, erhob sich in der Moldau in der Hoffnung auf russische Hilfe, erlag aber mit feiner „heiligen Schar" den Türken und mußte uach Ungarn flüchten (1821; + 1828). Bald darauf erlag auch Ali und fein griechischer Anhang den Türken (1822). b) Erneuerung des Kampfes bis zum Eingreifen der europäi-fcheu Großmächte. Die grausame Rache der Türken, welche den Patriarchen von Konstantinopel und seine Bischöfe an der Kathedrale aufhängen ließen, rief eine allgemeine Erhebung in den früher altgriechischen Gebieten hervor. Der Sultan (Mahmud Ii., 1808—39) bediente sich znr Niederwerfung des griechischen Aufstandes ägyptischer Truppen unter Ibrahim, dem Sohn des Statthalters Mehemed Ali von Ägypten. Die Griechen, welche ihren Gegnern weder an Zahl noch an Bewaffnung gewachsen waren, wurden allenthalben besiegt; 1826 siel auch die Seefestung Mefo-longhi (in der Nähe des alten Nanpaktos) nach tapferer Verteidigung. Unter den Griechenfreuubeu (Philhellenen) Westeuropas sind zu nennen Ludwig I. von Bayern, die Dichter Wilhelm Müller und Byron (s. S. 240), auch der württembergische General Normann. c) Eingreifen der Großmächte. Als die Griechen der rücksichtslosen Rache der Türken ausgeliefert schienen, vereinigten sich England, Rußland und Frankreich zu einem Einschreiten gegen die Pforte (1827). Die Unnachgiebigkeit der Türken machte den Krieg nötig: 1. Auf der Rhede von Navarin (bei dem alten Pylos) besiegte die verbündete Flotte die türkische (Oktober 1827); 2. die Landung französischer Truppen in Moren bewirkte die Abberufung Ibrahims und die Befreiung Moreas (1828); 3. im Jahre 1830 erklärten die brei Schutzmächte Griechenlanb bis zu den Golfen von Volo und Arta für ein unabhängiges und konstitutionelles Königreich. Nach der Ermorbuug des Grafen Johann Kapobistrias, eines früheren russischen Ministers, den die Griechen im Jahre 1827 zum Präsibeuteu gewählt hatten, ernannten die Schutzmächte den (minderjährigen) Prinzen Otto von Bayern zum erblichen König von Griechenland. Derselbe wählte zu seiuem Herrschersitz Athen, das seitdem samt der Hafenstadt Piräus neu aufblühte. Während feiner 30jährigen Regierung (1832—62) machten sich die Vertreter Englands und Rußlands den Einfluß auf die Verwaltung des neuen Königreiches streitig. Innere Wirren zwangen König Otto, das Laub zu verlassen. Zu seinem Nachfolger würde von der griechischen Nationalversammlung mit Zustimmung der Mächte Prinz Georg von Dänemark gewählt, welcher seit 1863 als König Georgios I. regiert. Bei Georgs Thronbesteigung erhielt Griechenlanb von England die jonischen Inseln, durch einen Beschluß des Berliner 1 Vgl. die Carbonari in Italien. Den Hetärien gehörten Abelige, viele reiche Kaufleute der Levante, aber auch Gelehrte, wie der vielseitige Korass, an. 2 Das Griechenviertel in Konstantinopel heißt Fanar (von fanal Leuchtturm).
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