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1. Mittelalter - S. 19

1882 - Oldenburg : Stalling
19 Soissons (nordöstlich von Paris, 486), worauf er sein Land in Besitz nahm. Er vermählte sich mit der schönen und klugen Chlotilde, einer Prinzessin aus dem Königsgeschlecht der Burgunder, die an der Rhone, in der Schweiz und Savoyen wohnten. Gundobald, einer der Burgundenkönige, hatte einen seiner Brüder im Kriege getötet, den anderen ermordet, und hielt die Tochter des letzteren, Chlotilde, in strengem Gewahrsam. Als sie dem Chlodwig verlobt war, ließ sie. obwohl Christin, dennoch der altgermanischen Blutrache huldigend, auf der Brautfahrt die Gehöfte ihres Oheims niederbrennen und dankte Gott für die erlangte Rache. Als katholische Christin suchte sic ihren noch heidnischen Gemahl zum Christentum zu bekehren, was ihr nach dessen Siege über die Alemannen gelang. Die Alemannen wohnten auf beiden Seiten des Oberrheins und dehnten sich nördlich bis zur Lahn, östlich bis zum Lech und südlich bis in die Schweiz aus. Sie überzogen einen König der ripuarischen Franken, Siegbert von Köln, mit Krieg, und Chlodwig kam seinem Vetter zu Hülfe. Bei Zülpich (Tolbiacum, vielleicht in der Nahe von Bonn) kam es zur Schlacht (496). Schon neigte sich der Sieg auf Seiten der Alemannen, als Chlodwig zum Gotte der Christen flehte: „Hilf mir, Jesus Christus, deu sie Gottes Sohn nennen, denn meine Götter verlassen mich; wenn du mir in dieser Not beistehst, will ich an dich glauben!" Der Kampf erneuerte sich, die Franken siegten. Das Land am Mittelrhein und Main ward fränkisches Gebiet. — Nun ließ sich Chlodwig am Weihnachtsfest (496) mit 3000 edlere Franken zu Rheims frurch den Bischof Remigius taufen. Als sie alle in weißen Kleidern in die hell erleuchtete und von Weihrauch dufteude Kirche traten, fragte Chlodwig den Bischof: „Mein Vater, ist dies das Reich, welches Ihr mir versprochen habt?" „Nein," antwortete Remigius, „es ist nur der Weg, der in dasselbe führt!" Bei der Taufe sprach der Bischof: „Beuge dein Haupt, stolzer Sigambrer, verbrenne was du angebetet, und bete an was du verbrannt hast!" Der Sage nach fehlte das Salböl,' weil der Priester, der es bringen sollte, nicht durch die Volksmenge dringen konnte: da brachte eine Taube vom Himmel in ihrem Schnabel ein Fläschchen geweihten Lls. Während alle anderen germanischen Könige Arianer tunten, trat Chlodwig zum katholischen Glauben über und erhielt als einziger rechtgläubiger König der Christenheit vom Papste den Jicimen des „allerchristlichsten Königs", den alle seine Nachfolger trugen. Bon seiner Gemahlin angetrieben, zog er jetzt gegen die Burgunder zu ,^elde, schlug sie bei Dijon (501) und machte sie zins- 2*
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