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1. Mittelalter - S. 39

1882 - Oldenburg : Stalling
39 Die Jagd, das Waffentragen, der Besuch von Schauspielen und Wirtshäusern war ihnen streng verboten. Der Zehnten an die Kirche mußte pünktlich entrichtet werden. Zur Hebung des Kirchengesanges ließ er Orgeln und Gesanglehrer aus Italien kommen und legte Singschulen an.*) Er ließ einzelne Teile der hl. Schrift in die Muttersprache übersetzen und ein Buch mit Predigten und geistlichen Betrachtungen (Postille, von post illa, nämlich verba textus, nach jenen Worten des Textes) ausarbeiten. Mit den Kirchen und Klöstern verband er Schulen und gründete eine Hofschule für die Söhne seiner Diener, die er öfters besuchte, die fleißigen Schüler lobte und die trägen scharf tadelte. Er sorgte für die Sammlung altdeutscher Heldenlieder, wobei ihm die Gelehrten Aleuin, Einhard (Eginhard) und Paul Warnfried halfen. Er selbst schrieb eine deutsche Grammatik und führte für die Monate und Winde deutsche Namen ein. Für Handel und Verkehr, für Bauten. Ackerbau und Landwirtschaft war Karl unermüdlich thätig. Unter den 93anten verdienen der Leuchtturm zu Boulogne, die Pfalzen (Paläste) zu Aachen, Ingelheim und Nymwegen, der Dom zu Aachen, die Rheinbrücke bei Mainz (die ein Jahr vor seinem Tode abbrannte), die Badeanstalt zu Aachen, in der 100 Personen herumschwimmen konnten, rühmliche Erwähnung. Sein großartiger Plan, die Altnühl mit der Rednitz, also den Main mit der Donau und die Nordsee mit dem schwarzen Meere zu verbinden, scheiterte an der Nnkuude der Arbeiter und der Unvollkommenheit der Werkzeuge.**) Zur Hebung der Landwirtschaft legte er Musterwirtschaften au; er war selbst ein erfahrener Landwirt und schrieb in 70 Kapiteln eine Anweisung über alle Teile derselben. Über alle seine Wirtschaften führte er eine bis auf das kleinste (bis auf jedes verkaufte Ei) sich erstreckende Aufsicht. Karl war von hervorragender Größe, er maß 7 seiner Füße (nach einer noch vorhandenen Eisenstange, die seine Größe angeben soll, etwa 1,90 m). Er hatte eine helle Stimme, ein freundliches Gesicht und ungemeine Körperkraft. Seine Lebensart war einfach und mäßig; er aß gern Gebratenes und trank wenig Wein. Während der Mahlzeit ließ er sich vorlesen. Seine Kleidung war bic einfach fränkische, nur bei befonbercn Gelegenheiten trug er ein golbdurchwirktes Gewanb, mit Ebclstcincn besetzte (Schuhe und das Diabem. Er war von Herzen fromm und besuchte täglich *) Italiener verglichen den Gesang der Franken mit dem Geheul wilder Tiere oder mit dem Rumpeln eines Lastwagens über einen Knüppeldamm hin. ) ^}it den Jahren 1836 bis 1846 hat König Ludwig I. von Baiern diesen Plan ausgeführt.
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