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1. Mittelalter - S. 44

1882 - Oldenburg : Stalling
44 Zu Fritzlar ward er von den fränkischen und sächsischen Großen als König begrüßt (919). Als der Erzbischof von Mainz herantrat, den neuen König zu salben, sagte dieser: „Es ist mir genug, daß ich aus meinem Volke zuerst zur königlichen Würde gelangt bin; euer Salböl hebt siir Würdigere auf, für mich ist diese Ehre zu groß." So war das Königtum vom Stamme der Franken auf den Stamm der Sachsen übergegangen. Heinrich war ein Mann voll Einsicht und Thatkraft, voll frommen Sinnes im Geiste seiner Zeit. Anfangs wurde er nur von den Franken und Sachsen anerkannt; bald wußte er aber auch die Schwaben und Baiern, ja sogar die Lothringer zu gewinnen. Nun wandte er alle Kraft auf die Bekämpfung der Ungarn, die seit Arnulfs Zeiten verheerende Einfülle in Deutschland machten. Im Jahre 924 brachen sie mit erneuter Wut bis nach Thüringen vor unter Mord und Raub, unter Sengen und Brennen. Heinrich mußte sich in die Stadt Verla im Hildesheimschen zurückziehen. Gegen Auslieferung eines gefangenen Fürsten verstanden sich die Ungarn zu einem neunjährigen Waffenstillstand, wogegen ihnen Heinrich noch einen jährlichen Tribut zahlte. Die Waffenruhe wußte der König trefflich zu benutzen. Er legte Festungen an und setzte die vorhandenen in besseren Stand. Der nennte Mann der Bevölkerung mußte als Dienstmann in die Burg gehen (Bürger), die übrigen mußten ein Drittel des Feldertrags in die Burg abliefern. Von der Anlage dieser festen Plätze, ans denen in der Folge Städte (Merseburg, Quedlinburg, Nordhausen u. a.) entstanden, führt Heinrich den Namen des Städtebauers. Aber die Deutschen liebten den Aufenthalt in den Städten nicht, in denen sie nur „Gräber" sahen; doch Heinrich überwand ihren Widerwillen und wurde Gründer des Bürgerstandes. Außerdem verwandte er seine Sorge auf Verbesserung des Fußvolks und Ausbildung einer tüchtigen Reiterei. Nach diesen Vorbereitungen zog er gegen die slavischen Ha-veller und eroberte mitten im Winter „durch Eis, Eisen und Hunger" ihre Hauptstadt Bren na borg (Brandenburg). Dann
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