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1. Mittelalter - S. 81

1882 - Oldenburg : Stalling
81 und die Abgeordneten der Städte zu einem neuen Reichstage in der ronealischen Ebene. Hier wurden ihm alle Hoheitsrechte und die Ernennung der Obrigkeiten in den Städten zugesprochen. Aber die Mailänder wollten die kaiserlichen Beamten (Podestas) nicht aufnehmen. Friedrich sprach über Mailand abermals die Reichsacht aus (1159). Zunächst aber sollte die von Mailand aufgereizte Stadt Crema gezüchtigt werden: sie ward sieben Monate belagert und dann zerstört, wobei die Bewohner von Lodi und Cremona aus Haß eifrig mitwirkten (1160). Während dieser Belagerung erreichte die Grausamkeit auf beiden Seiten den höchsten Grad. Die Belagerer spielten mit den abgehauenen Köpfen der Gefangenen wie mit Bällen, und die Cremenfer rissen Kaiserliche auf den Maueru in Stücke. Die Kinder der vornehmsten Cremenser wurden an einen Belagerungsturm gebunden, um die Einwohner vom Widerstände abzuhalten, aber die Belagerten richteten dennoch ihre Wurfgeschosse dagegen und priesen die Kinder glücklich, daß thuen schon im zarten Alter der Tod für die Freiheit' bestimmt sei. Nun rückte der Kaiser, durch ein neues deutsches Heer verstärkt, gegen Mailand. Inzwischen war Hadrian Iv. gestorben, und der neue Papst Alexander Iii. hatte den Kaiser in den Bann gethan. Die Belagerung von Mailand zog sich in die Länge, und beide Theile überboten sich an Grausamkeit. Alle, welche Zufuhr bringen wollten, verloren die rechte Hand; um die Grausamkeiten der Mailänder zu rächen, wurde der größte Teil der Gefangenen aufgehängt. Friedrich schwur, nicht eher die Krone wieder auf sein Haupt zu setzen,'als bis die Stadt erobert sei.-Endlich, nach zweijähriger Belagerung, bequemten sich die Mailänder, vom Hunger gezwungen, am 1. März 1162 zur Unterwerfung. Die Konsuln von Mailand und die vornehmsten Adeligen warfen sich dem Kaiser in seinem Lager bei Lodi zu Füßen und leisteten die vorgeschriebenen Eide. Drei Tage nachher brachten 300 Ritter die Schlüssel aller Thore und Burgen mit 36 Fahnen der Stadt und leisteten den Eid der Treue. Nach abermals drei Tagen erschien das ganze Volk, in hundert Scharen abgeteilt, mit Stricken um den Hals, Asche auf den Häuptern, und Kreuze in den Händen, in seiner Mitte das Karroeio, der Fahnen-wagen mit einem hohen Maste, dessen Spitze mit einem Kreuze und dem Bilde des hl. Ambrosius, des Schutzheiligen von Mailand, geziert war. Als der Kaiser auf seinem Throne Platz genommen, ging der Zug in Stacke, Hülfsbuch. Ii. Teil. 6
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