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1. Mittelalter - S. 84

1882 - Oldenburg : Stalling
84 Nach seiner Rückkehr aus Italien im Jahre 1178 zog Friedrich Heinrich den Löwen wegen seines Abfalles von Kaiser und Reich zur Rechenschaft. Da er aus drei Reichstagen nicht erschien, sprach Friedrich die Reichsacht über ihn aus und nahm ihm seine Herzogtümer. Sachsen (jedoch nur den östlichen Teil) besam ©ras Bernhard von Ascanien, Sohn Albrechts des Bären, Baiern erhielt Otto von Wittelsbach, der Stammvater des jetzigen baicrischen Königshauses. Heinrich leistete an fang § glückliche Gegenwehr, er zerstörte @o<?lar und Halberstabt, ctber Fnebridj brang selbst in feilte Sanbe ein, nahm Braun-schweig und Barbewick (6ei Lüneburg), belagerte bert Herzog in Stabe (uahe der Elbe) und zwang ihn zur Übergabe. Ans beut Reichstage zu Erfurt warf sich Heinrich dem Kaiser zu Füßen, der ihn unter Thränen aufhob mit den Worten: „Du bist das eigene Werkzeug beines Falles!" Heinrich behielt nur seine Besitzungen Braunfchweig und Lüneburg und mußte auf brei Jahre Deutfchlanb verlassen: er ging nach England zu feinem Schwiegervater Heinrich Ii. Zur Feier des wieber hergestellten Friebens veranstaltete der Kaiser ein glanzenbes Re'chsfest zu Mainz (Pfingsten 1184). Er erteilte feinen beiden Söhnen, Heinrich und Friedrich, den Ritterschlag. Die Menge der hohen Gäste war so groß, daß man auf einer Ebene am Rhein eine Stadt von Gezelten bauen mußte, in deren Mitte sich das kaiserliche Zelt und eine Kapelle befand. Die Menschenmenge wirb auf 70 000 angegeben. Alle Gäste wurden vom Kaiser, der selbst den Mittelpunkt aller Herrlichkeit bildete, drei Tage lang trefflich bewirtet. In demselben Jahre (1184) ging Friedrich zum sechstemnale nach Italien und ward von den lombardischen Städten mit Freuden aufgenommen; auf beiden Seiten war aller Groll gewichen. In Mailand vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstan-ia, der Erbin des normannischen Königs Wilhelms Ii. von Sizilien, wodurch das hohenstaufische Geschlecht die Anwartschaft auf Neapel und ©teilten erhielt. So schien es, als sollte Friedrich seine alten Tage in Ruhe emeßen, als plötzlich die Kunde von Jerusalems Fall ins Abend-Icrd erscholl und neue Begeisterung für einen Zug ins heilige Land erweckte. Da wollte auch der ritterlich fromme Kaiser bei dem Gott wohlgefälligen Zug nicht fehlen.
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