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1. Mittelalter - S. 100

1882 - Oldenburg : Stalling
100 wandte und Dienstleute grausam getötet oder verjagt. Rudolf von Wart, der allein ergriffen war, ward lebendig aufs Rad geflochten, während seine Gemahlin im Gebete drei Tage bis zu seinem Tode neben ihm ausharrte. Gegen tausend Unschuldige fielen als Opfer der Königinnen, die an der Stätte von Albrechts Tode das Kloster Königsfel den bauten, in dem Agnes im Rufe einer Heiligen ihr Leben endigt. Der herkömmlichen Sage nach fällt in das Todesjahr Albrechts (1308) die Gründung der Schweizer Eidgenossenschaft. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri und Unterwalden hatte sich schon früh ein lebhafter Freiheitssinn entwickelt, und sogar die Kaiser Rudolf und sein Sohn Albrecht hatten die alte Gewalt über dieselben nicht wiederzuerlangen vermocht. Die Waldstätte wiesen Albrechts Aufforderung, ihre freie Reichsunmittelbarkeit mit der habsburgischeu Schirmherrschaft zu vertauschen, ab und baten um Bestätigung ihrer Freiheit und um Sendung eines Reichsvogtes. Da schickte Albrecht zwei Landvögte, Hermann Geßler von Bruneck, der zu Küßuacht am Lnzerner See, und Geringer von Landenberg, der auf der Burg zu Sarnen seinen Sitz hatte. Durch Übermut, Strenge und Steuerdruck reizten beide den freien Sinn des Landvolkes. Die Sage berichtet: Als Werner Stanffacher sich ein Haus baute, sagte Geßler: „Ich will nicht, daß die Bauern Häuser bauen ohne mein Verwilligen, will auch nicht, daß ihr so frei lebt, als ob ihr selbst Herren wäret, ich werde mich unterstehen es euch zu wehren." Landenberg ließ sogar einem Bauer, namens Heinrich, aus dem Melchthal in Unterwalden, ein Paar Ochsen wegführen mit der Drohung, die Bauern könnten den Pflug selber ziehen. Da schlug Heinrichs Sohn Arnold dem Knechte des Vogtes zwei Finger entzwei, der Vogt aber ließ seinem alten Vater die Augen ausstechen. Nun aber traten Arnold, Walther Fürst von Attinghausen und Werner Stauffacher, jeder von zehn Männern seines Landes begleitet, den 7. November 1307 zur Nachtzeit auf dem Rütli am Vierwaldstättersee zusammen und gelobten eidlich mit gen Himmel gehobenen Händen die Wiederherstellung der alten Freiheit. Inzwischen hatte auch Geßler die Volkswut erregt. Er verlangte, daß jeder Vorübergehende einen auf dem Markte in Altdorf aufgesteckten Herzogshut grüßen sollte. Da Wilhelm Tell, Waltherfürsts Eidam, dies unterlassen, befahl ihm Geßler, einen Apfel von seines Sohnes Kopf zu schießen:
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