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1. Neuere Zeit - S. 65

1882 - Oldenburg : Stalling
65 ihre Länder durch Wallenstein und seine Scharen erlitten hätten. Am meisten drang Maximilian von Baiern auf dessen Absetzung. — Zwei Freunde Wallensteins übernahmen es, ihm die Absetzung zu verkünden. Er war bereits von allen Vorgängen auf dem Reichstag unterrichtet. Eben wollten sie nach trefflicher Bewirtung mit ihrem Auftrag hervortreten, als Wallenstein, auf einige Papiere deutend, sagte: „Aus diesen Papieren könnt ihr selbst sehen, daß ich eueren Auftrag weiß. Die Sterne zeigen, daß des Kurfürsten von Baiern Spiritus den Spiritus des Kaisers dominiert. Es thut mir wehe, daß sich Seine Majestät meiner so wenig angenommen haben, aber ich will Gehorsam leisten." Er zog sich nach Entlassung seines Heeres auf feine böhmischen Güter zurück und erwartete hier mit Zuversicht die Zeit, wo der Kaiser seiner wieder bedürfen würde. § 16, Der schwedisch-protestantische Krieg (1630—1635). Gustav Adolf. Schon vor Wallensteins Entlassung stand ein neuer Kämpfer gegen den Kaiser auf deutschem Boden, Gustav Adolf, König von Schweden. Außer dem Wunsche, seinen Glaubensgenossen in Deutschland beizustehen, bestimmten ihn noch andere Gründe zum Krieg gegen den Kaiser. König Sigismund von Polen machte dem König Gustav Adolf feine schwedische Krone streitig und ward von Wallenstein durch Truppen gegen diesen unterstützt. In Frankreich war der gewaltige Minister Richelieu unablässig darauf bedacht, die Übermacht des östreichisch - habsburgifchen Hauses zu schwächen; er vermittelte daher zwischen Polen und Schweden einen Frieden und schloß mit Gustav Adolf ein Bündnis. Dieser konnte nun seine ganze Kraft nach Deutschland wenden, wo er Preußen und Pommern gewinnen und die Ostsee zu einem schwedischen Meere machen wollte. Auch die Vertreibung der Herzoge von Mecklenburg, seiner Verwandten durch den Kaiser, sowie die Zurückweisung seiner Gesandten beim Lübecker-Frieden hatte den König von Schweden verletzt. Gustav Adolf war ein Fürst von wahrer Seelengröße. Mit hoher Klugheit und Willenskraft verband er tiefe und echte Frömmigkeit, die sich in Gerechtigkeit, Güte und Milde bekundete. Aus den blauen Augen und dem offenen Angesicht strahlte ein hoher, königlicher Sinn. Er hielt strenge Mannszucht, teilte alle Mühen seiner Soldaten und war ein Meister in der Kriegskunst. Er befaß ein reiches Wissen und redete vier Sprachen. Offiziere fpicken ihre Beutel mit der armen Leute Schweiß und 33lut, und ich könnte mehrere nennen, die vor kurzer Zeit schlecht einherzogen, jetzt aber 3 bis 400 000 Gulden bares Geld besitzen." Stacke, Hülssbuch. Iii. Teil. 5
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