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1. Neuere Zeit - S. 153

1882 - Oldenburg : Stalling
153 rektorial - Regierung bewogen ihn zur Rückkehr nach Europa (1799). Auch diesmal entging er glücklich den englischen Schiffen. Plötzlich erschien er in Paris und erhielt den Oberbefehl; aber im Rate der 500 riefen die Republikaner: „Nieder mit dem Diktator!" Da drang Bonaparte mit Grenadieren in den Saal, Vertrieb die Mitglieder des Rates und löste das Direktorium auf. Nun bekam Frankreich seine vierte Verfassung, das Konsulat. Drei Konsuln wurden auf zehn Jahre gewählt, und Bonaparte, der erste Konsul und alleinige Oberfeldherr, führte die Franzosen, die inzwischen durch den Erzherzog Karl aus der Schweiz und Deutschland vertrieben waren und auch Italien verloren hatten, zu neuen Siegen. Bonaparte ging über den großen St. Bernhard. Sein glänzender Sieg über die Östreicher bei Marengo (unweit Alessandria, am 14. Juni 1800) und Moreaus Sieg bei Hohenlinden (bei München, 3. Dez. 1800) führten den Frieden von Lüneville (Lothringen) herbei (1801), in welchem das linke Rheinuser an Frankreich abgetreten wurde. Die hierdurch geschädigten Fürsten wurden im Reichsdeputationshauptschluß (1803) durch die säkularisierten, d. h. in weltlicher Besitzung umgewandelten Länder geistlicher Fürsten entschädigt. Preußen erhielt Hildesheim und Paderborn, ein Drittel von Münster, Erfurt nebst dem Eichsfelde und einige Reichsstädte und Abteien. Baden, Würtemberg und Hessen-Kassel wurden Kurfürstentümer. Auch mit Rußland und England ward Friede geschlossen. Nun wandte Napoleon seine Sorge der inneren Verwaltung Frankreichs zu. Er führte den christlichen Gottesdienst wieder ein und beförderte Handel und Verkehr und das Schulwesen. Dafür ward er zum Konsul auf Lebenszeit ernannt. Doch dies befriedigte seine Ruhmsucht nicht, er strebte nach der Alleinherrschaft. Eine angebliche Verschwörung gegen sein Leben mußte den Weg dazu bahnen. Unter den Teilnehmern wurde auch der Herzog von Enghien genannt, der friedlich im Badischen lebte. Er wurde von französischen Soldaten nach Frankreich geschleppt und im Schlosse Vincennes bei Paris erschossen. Aus dieser Verschwörung ward der Schluß gezogen, daß, um dem Lande Ruhe zu geben, Napoleon die erbliche Gewalt erhalten müsse. Der Senat bot ihm die Kaiserwürde an. Er nahm sie an, nannte sich Napoleon I. und ließ sich vom Papst Pius Vii. krönen, wobei er selbst sich und seiner Gemahlin die Krone aufsetzte (2. Dez. 1804). So ward denn Napoleon der Erbe der französischen Revolution, der sich vom ehemaligen Republikaner zum Kaiser emporgeschwungen hatte. Über die Länder Europas kam nun eine Zeit schwerer Demütigung. Die neue cisalpinische Republik erkannte den französischen Kaiser als ihren König an. Zu Mailand setzte er sich (1805) die eiserne Krone
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