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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mecklenburgischen Volksschulen - S. 27

1876 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
§ 28. Die Reformation in Mecklenburg. Wie überall im deutschen Lande, so bestand vor der Reformation auch in Mecklenburg der Heiligen- und Reliquiendienst. Besonders waren Doberan und Schwerin reich an Reliquien. Auch der Ablaßhandel herrschte hier. Für die Fastenzeit waren Butter- und Fleischbriese zu kaufen; wer an den 3 hohen Festen zum Schweriner Dom wallfahrtete, erhielt Ablaß für 1277 Jahre; wer betend um den Kirchhof zu Kammin bei Laage ging, bekam für jeden Umgang 40 Tage Erlaß von den Qualen des Fegefeuers. Ablaßkrämer durchzogen auch hier das Laud. Die einzelnen, welche gegen diese Mißbrüuche auftraten, konnten nichts ausrichten. Priester Ruß in Rostock. Seit 1523 predigte Joachim Stüter in Rostock mit großem Erfolge das Evangelium. Auch in Schwerin und Wismar wurde bald evangelisch gepredigt. Um diese Zeit regierten in Mecklenburg die Herzöge Heinrich der Friedfertige iu Schwerin und Albrecht der Schöne in Güstrow. Beide waren der Reformation zugethan, besonders aber Heinrich von Schwerin. Dieser trat mit Luther in Verbindung , ordnete eine Kirchenvisitation an, ließ eine Kirchenordnung und einen Katechismus abfassen. Er hatte an der Aufrichtung der lutherischen Lehre in Mecklenburg den größten Antheil. Albrecht förderte anfangs auch die Reformation, wurde dann aber wieder katholisch. Sein Sohn Johann Albrecht entschied sich für die Reformation und arbeitete kräftig für die Ausbreitung derselben. 1547 bestieg er den Thron. Er war es, der in erster Reihe nach dem schmalkaldischen Kriege den Bund der norddeutschen Fürsten gegen den Kaiser mit zu stände brachte und auch seinen Vetter Moritz, welcher spater bekanntlich an die Spitze trat, zum Beitritt bewog. Hatte Heinrich der Friedfertige das Lutherthum in Mecklenburg aufgerichtet, so sorgte Johann Albrecht dasür, daß es erhalten und gestärkt wurde. § 29. Der 30jährige Krieg. Trotz des Religionsfriedens standen die Katholiken den Protestanten feindlich gegenüber. Endlich schlossen diese (1608) wieder einen Bund (Union). Dasselbe thaten die katholischen Fürsten (heilige Liga). Unter Kaiser Rudolf Ii. erlangten die Böhmen den Majestätsbries, durch welchen ihnen die freie Aus-
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