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1. Mecklenburgische Geschichte zum Gebrauche in höheren Schulen - S. 33

1899 - Leipzig : Voigtländer
— 33 - er sich nicht sollte eilend aufgemacht haben, die Freibeuter aufzusuchen in ihren Schlupfwinkeln, welche sie in den Holzungen und Morästen hatten, unvermutet anzusprengen und sie gebührend abzustrafen. Zu dem Ende führte er allezeit einen Borrat von ©triefen am Sattel; wo er welche aus dieser Lebensart ertappte, machte er eine Schleife, that sie dem Verbrecher um den Hals, er mochte Knecht oder Herr, Edelmann oder Bauer sein, und sprach das Urteil: ntoist mi dorch den Ring kieken,' — ließ sie ein Vaterunser beten, an den ersten Baum aufknüpfen und das Pferd unter dem Leibe wegziehen." Sein Bruder Albrecht Iii. war zugleich König von Schweden. Auch er hat eine größere Anzahl von Raubnestern zerstört, aber die häufige Abwesenheit aus seinem Heimatlande, die fortwährenden Kriegszüge in und nach Skandinavien, das wüste Treiben der Vitalienbrüder riefen Verwilderung und gewalttätige Selbsthülfe hervor und nährten den Geist der Unbotmäßigkeit in Stadt und Land, bei groß und klein. Ihren Höhepunkt erreichten diese gesetzlosen Zustände im 15. Jahrhundert, namentlich wahrend der Vormundschaft der Herzogin Katharina und der 40 jährigen Regierung des unfähigen Heinrichs Iv., des Dicken. Am wüstesten ging es an der Südgrenze unseres Landes her nach der Priegnitz und der Mark zu, und fast alle damaligen mecklenbnrgischen und märkischen adligen Geschlechter beteiligten sich an diesen gegenseitigen Raubzügen. Aber auch Bürger und Bauern fanden Geschmack an dem „edlen Hand-werk", wie denn die 2öeisdiner Bauern 1428, um auch einmal einen guten Fischzug zu thun, den Wittstocker Kaufleuten 5500 Stockfische und eine Tonne Aale wegnahmen. In der Regel hatte man es auf die Viehherden abgesehen; dabei wurden häufig ganze Dörfer oder wenigstens die Scheunen niedergebrannt und die Leute, von denen man ein ansehnliches Lösegeld zu erpressen hoffte, gefangen weggeführt. So beklagte sich die Stadt Grabow, daß mitten im Frieden Hans von Salow, Mecklenburgische Geschichte. °
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