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1. Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 15

1875 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
als Republik. Erster Abschnitt. 510—390. 15 Erster Abschnitt. 510 —390. a) 510 — 493. J. y. Chr. J. d. St. Aeussere Geschichte. Innere Geschichte. 509 245 Der erste Vertrag Roms mit Carthago.1 Die Consuln des Jahres sind: L. Junius Brutus und L. Tarquinius Collatinus, und nach des Letzteren Verbannung 2 P. Valerius (Publicóla). An die Stelle der Könige treten zwei jährlich wechselnde Consuln.a Neben ihnen stehen, wie bis- her, als öffentliche Gewalten: der Senat, welcher jetzt aus den Rittern ergänzt wird,b und die Comi- tien der Curien und Centurien.0 1) Dieser Vertrag (dessen Aechtheit nicht füglich in Zweifel gezogen werden, kann) ist deswegen so merkwürdig, weil er uns die Ausdehnung der äussern Macht ßoms zur Zeit seines Uebergangs in die republikanische Verfassung (über ganz Latium bis Terracina) zeigt und dadurch den sichersten Beweis gieb't, dass jenes in der letzten Zeit der Könige schon ein mächtiger Staat war und nach deren Vertreibung erst nach und nach wieder zu dieser Höhe gelangte. Er ist uns von Polybius (Iii, 22) erhalten, und folgende "Worte des- selben gehören vorzugsweise hierher: Kuqxrjsòvioi âh [ir\ ââixfírui- ßuv ârjfiov jiqdeatùv, Avxiutwv, ytavqtvrcvwv, Kiqxaiïtwv, Ta$- çaxivittov ullov [ir}âévcc Aarívav, ogoc civ vnr¡xooi' tàv dé tivîç [xi] (Ògiv V7ir¡xooi, Tójv nóxíüiv ánf/ígd-cugav, uv dé J.aßaigi, a) S. Cic. Pep. Ii. §. 56 : Tenuit igitur hoc in statu senatus rem publicam temporibus illis : ut in populo libero pauca per populum, pleraque senatus auctoritate et instituto ac more gererentur, atque uti cónsules potestatem haberent tempore dumtaxat annuam, genere ipso ac iure regiam ; Liv. Ii, 1 : libertatis autem originem inde magis, quia annuum imperium consulare factum est, quam quod deminutum quidquam sit ex regia potestate, numeres. Cic. Leg g. Til. §.8: Eegio imperio duo sunto, iique praeeundo, iudicando, consulendo praetores, iudices, cónsules appellamino. Bis zu den Zwölftafelgesetzen hiessen sie eigentlich Prätoren, s. Fest. s. v. Praetoria porta (p. 223) : initio praetores erant, qui nunc cónsules, Zw. Iii, 55. Zonar. Vii, 19.— Neben ihnen gab es noch die ihnen völlig untergeordneten (anfäng- lich von ihnen auch gewählten) zwei Quästoren, dieselben, die schon unter den Königen als Quaestores parricidii (Blutrichter) vorkommen, denen aber jetzt auch die Verwaltung des Staatsschatzes übertragen wird, s. Plut. Pubi. 12. Vergi. Liv. I, 26. Ii, 41. Iii, 24. 25. Tac. Ann. Xi, 22. Digest. I, 2. §. 22. 23. b) S. Liv. Ii, 1 : deinde quo plus virium in senatu frequentia etiam ordinis faceret, caedibus regis deminutum patrum numerum primoribus equestris gradus lectis ad trecentorum summam explevit (Brutus), traditumque inde fertur, ut in senatum vocarentur qui patres quique conscripti essent: conscriptos videlicet in novum senatum appellabant lectos. Id mirum quantum profuit ad concordiam civi- tatis iungendosque patribus plebis ánimos ; Fest. s. v. Attedi (p. 7). Nach Plut. Pubi. 11 werden 164 neu hinzugefügt, und zwar bei ihm durch Valerius, bei Dionys. V, 13 thun es Brutus und Valerius ge- meinschaftlich ix Twv drj/Uottxtov Tovç Xqktîotovç tjiikt'çuvleg; auch werden diese bei Dionysius unter die Patricier aufgenommen. "Wenn nun in der Folge zwischen ältern und jüngeren Senatoren unter- schieden wird, wie Liv. Ii, 28. Iii, 41. Dionys. Vi, 39. 66. 69 u. ö., so ist hier nicht wohl an einen Altersunterschied, sondern an einen Unterschied des Ranges zu denken, und es ist am einfachsten und wahrscheinlichsten, anzunehmen, dass die jetzt Aufgenommenen an die Stelle jener Patres minorum gentium, s. S. 11. Anm. u, getreten seien. Daher auch Tac. Ann. Xi, 25 sagt: paucis iam reliquis familia- rum, quas Romulus maiorum et L. Brutus minorum gentium appel - laverat. Zuerst wurden die Consularen der älteren Geschlechter gefragt, s. Dionys. Vii, 47, die Senatoren von den jüngern Geschlechtern erhielten das Wort nicht und gaben ihre Stimme nur durch Hinzu- treten zu der einen oder der andern Seite kund, s. ebendas. und Vi, 69, daher wahrscheinlich Pedarii genannt, s. Gell. Iii, 18. Aus den Consularen wurde auch der Princeps senatus gewählt, der zugleich 'P(a/ua(oiç ânoâiâôzcogav àxépaiov. Ausserdem geht aus den des- falsigen Stipulationen hervor, dass die Römer nach Sicilien und nach der afrikanischen Küste Schifffabrt trieben. 2) Bei Livius (Ii, 2) wird Tarquinius Collatinus bloss wegen seiner Verwandtschaft mit der vertriebenen Königsfamilie und weil er den Namen Tarquinius führt, gezwungen ins Exil zugehen. Dio- nysius (V, 10 ff.) und Plutarch {Vit. Pubi. 7, nach ihm auch Zonar. Vii, 12) suchen seine Verbannung hesser zu motivieren, und lassen ihn daher, indem sie die Gesandtschaft des Königs und die Ver- schwörung der römischen Jünglinge der Zeit nach früher ansetzen, bei dieser Gelegenheit sich allzu schwach und nachgiebig zeigen und sich dadurch sein Unglück Zuziehen. Gustos oder Praefectus urbis ist. Er wird erwähnt Liv. Iii, 3. 5. 9. 24. — Die Aufnahme in 'den Senat lag, so wie ehedem in den Hän- den des Königs, s. S. 8. Anm. d, so jetzt in denen der Consuln; seit der Gründung der Censur gin'g dieser Theil der consularischen Be- fugniss auf-diesen Magistrat über, und zwar wurde der Senat anfangs in jedem (Lustrum neu constituierj ; nach und nach blieb der einmal Gewählte in dieser Würde, ausser wenn er durch die Censoren aus- drücklich herausgestossen wurde. Endlich setzte sich im Laufe der Zeit der Gebrauch fest, dass der gewesene Quästor Anspruch auf die Aufnahme erhielt. Unter Augustus wurde dann ein Census zuletzt von 1,200,000 Sesterzien zur Bedingung der Aufnahme gemacht. S. Fest. s. v. Praeteriti Senatores (p. 246). Zonar. Vii, 19. Liv. Ix, 29. 30. Der Anspruch der gewesenen Quästoren ergiebt sich aus Tac. Ann. Xi, 22, und so ist nun auch das Verhältniss zu Cicero's Zeit, s. Legg. Iii. §. 27: Ex iis autem qui magistratum ceperunt, quod senatus efficitur, populare est sane, neminem in summum locum nisi per populum venire sublata cooptatione censoria. Insofern wurden die Senatoren allerdings ab universo populo gewählt, wie Cic. pro Sext. §. 137 sagt, denn von diesem wurden ja die Magi- strate gewählt. Ueber den senatorischen Census unter Augustus s. Suet. Octav. 41. Cass. Dio Liv, 17. 26. Lv, 13. Das Verhältniss des senatorischen Census vor Augustus lässt sich nicht sicher be- stimmen. c) Cicero fährt an der Anm. a angeführten Stelle so fort: Quod- que erat ad obtinendam potentiam nobilium vel maximum, vehementer id retinebatur, populi comitia (d. h. die com. cent.) ne essent rata, nisi ea patrum adprobavisset auetoritas (d. h. die comitia curiata). Vergi. S. 12. Anm. x. Das Verhältniss der Machtbefugnisse zwischen dem Senat und den Comitien beschreibt Dionys. Vi, 66 so: '¿Grs Sr¡nov vó/Jiov r¡^ilv iinaç/ovra, ov rrjvâs oixovfxív tr¡v nókiv, Ttávtcov ezvav xuqíuv ßovkr\v nxr¡v ¿Q/ug ¿noást^aí xcti vo- fiovg Tpi)(pígcu xul nóksfxov È'çevsyxelv rj tòv Gvv(Gtc5tk xaraxv- Gag&at ' tovtlúv cíf Tcòv Tqiójv Tov Sfjfmov '¿/(iv tt¡v t^ovoíclv if/rjípov Í7ii(f¿Qovta. Dabei hatten die Consuln als Vorsitzer der Comitien einen grossen Einfluss, indem nur das, was sie vorschlu- gen, zur Abstimmung kam, s. Dionys. Vii, 38. Die Versammlungen der Comitia centuriata wurden auf dem Campus Martius gehalten, s. Dionys. V, 12 u. ö., denn dieser Platz, ursprünglich zur könig- lichen Domäne gehörig, wurde dem Volke geschenkt, s. Plut. Pubi. 8. Es wird noch angeführt, dass Valerius zuerst Patriciern das Recht gegeben habe, vor den Comitien der Centurien zu reden, s. Dionys. V, 11. Plut. Pubi. 3.
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