1875 -
Halle
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Peter, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Fünfte Periode. 30 v. Chr. bis 476 n. Chr. Rom unter Kaisern.
J. d. St.
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Aeussere Geschichte.
Innere Geschichte.
Julian stirbt auf einem Feldzuge gegen die
Perser, den 26. Juni.15
Sein von den Truppen ernannter Nachfolger,
Flavius Iovianus,16 schliesst einen schimpf-
lichen Frieden mit Sapor,17 und
stirbt auf der Rückreise den 16. Februar.18
Ihm folgt Fl. Yalentinianus, welcher sei-
nen Bruder Valens zum Mitkaiser ernennt und
ihm den Osten anvertraut.19 Yalentinian, streng,
grausam, aber tapfer, schützt die Grenzen von
Gallien und Britannien vor feindlichen Einfällen.20
Die Alemannen geschlagen.21
Yalentinian ernennt seinen Sohn Gratianus
zum Augustus.22
Der Grammatiker Aelius Donatus.k
Jovian hebt die nachtheiligen Verordnungen Ju-
lians gegen das Christenthum wieder auf.1
Valentinian verkündet in seinem Reiche Religions-
freiheit, während der Arianer Valens die Athana-
sianer verfolgt.™
Valentinian richtet Schulen ein."
Hieronymus und Ambrosius.0
D. Magnus Ausonius. p
Ammianus Marcellinus.q
15) S. Amin. Xxiii, 2.— Xxv, 4. Er brach den 5. März von
Antiochien auf, s. ebend. Xxiii, 2, 6, und nachdem er den Procopius
über Armenien nach Assyrien abgeschickt hatte, verfolgte er den Lauf
des Euphrat, während dieser Strom seine Flotte trug. Auf einem
ehedem von Trajan und Severus gegrabenen Kanäle bringt er die
Flotte nach dem Tigris (s. ebend. Xxiv, 6, 1), setzt über diesen, kann
aber Ctesiphon trotz der gewonnenen Schlacht nicht nehmen. Sein
Ungestüm verleitet ihn, die Flotte zu verbrennen und den Feind wei-
ter ins Inland zu verfolgen, wo er dann bald Mangel zu leiden an-
fangt. Er eilt darauf nach dem Tigris und sucht diesen aufwärts ver-
folgend nach Corduena zu entkommen. Auf diesem Rückzug wird er
verwundet und stirbt an den "Wunden, s. ebend. Xxv, 5, 1.
16) S. Amm. Xxv, 5 — 10. Jeutr. X, 17—18 (bis zu Ende).
Vict. Epit. 44. Vergi. Themist. Paneg. in Iovian.
17) Amm. Xxv, 7, 5 — 8, 3. Durch diesen Frieden ging
das unter Diocletian Gewonnene (s. S. 107. Anm. 5) und ausserdem
die Städte Nisibis, Singara, die Festung Castra Maurorum für die
Römer verloren.
18) S. Amm. Xxv, 10, 12 — 17. Eutr. X, 18. Eutr.: Decessit
imperii mense séptimo, Xiv. Kai. Martias.
19) (Nächst Ammianus ist für die Geschichte dieser beiden Kai-
ser noch Vict. Epit. 45 — 46. Zosim. Iii, 36 —Iv, 24 zu vergleichen.)
Valentinian tritt seine Regierung den 26. Februar an, und macht Va-
lens den 28. März zu seinem Mitregenten, s. Amm. Xxvi, 1—2.
4 — 5 „participem quidem legitimum potestatis, sed in modum ad-
paritoris morigerum," s. Xxvi, 4, 3.
20) Zur Charakteristik des Valentinian s. Amm. Xxvii, 7, 4—9.
9, 4. Xxix, 3, 9 des. Xxx, 7 — 9. Vict. Epit. 45, 4 — 6. üeber
die Lage der Grenzländer bei seinem Regierungsantritt s. Amm.
Xxvi, 4, 5: Gallias Raetiasque simul Alamanni populabantur, Sar-
matae Pannonias et Quadi, Picti Saxonesque et Scotti et Atacotti
Britannos aerumnis vexavere continuis, Austoriani Mauricaeque aliae
gentes Africam solito acrius incursabant, Thracias et diripiebant
praedatorii globi Gothorum. Persarum rex manus Armeniis iniecta-
bat. Ueber die Franken und Sachsen s. Xxvii, 8, 5. Valentinian
verwandte seine besondere Aufmerksamkeit auf die Anlegung einer
Linie von Vesten längs dem Rhein und der Donau, s. ebend. Xxviii,
2, 1. Xxix, 6, 2. Xxx, 7, 6.
21) S. Amm. Xxvi, 5, 9. 14. Xxvii, 1 — 2. Die Haupt-
schlacht geschah „prope Catalaunos", Xxvii, 2, 5. Der Krieg
ward aber damit noch nicht beendigt. Valentinian setzte im Jahre
368 über den Rhein und schlug dieselben Feinde bei Solicinium
(Schwetzingen), s. ebend. Xxvii, 10. Vergi, auch noch Xxiv, 4.
Xxx, 3. u. ö.
22) S. Amm. Xxvii, 6. Ein Urtheil über Gratian s. ebend.
Xxxi, 10, 18: praeclarae indolis adulescens, facundus et modera-
tus et bellicosus et clemens, ad aemulationem lectorum progrediens
principum, dum etiamtum lanugo genis inserperet speciosa, ni ver-
gens in ludibriosos actus natura, laxantibus proximis, semet ad
vana studia Caesaris Commodi convertisset, licet hic incruentus.
Vergi. Vict. Epit. 47. (Ihm ist der Panegyricus des Ausonius (Xii.)
gewidmet.)
k) Vondonat haben wir Ars grammatica tribus libris comprehensa
und einen Auszug seines Commentars zu fünf Comoedien des Terenz.
Andere Grammatiker aus dieser und der folgenden Zeit sind: Fab. Ma-
ximus Victorinus, S. Pompejus Festus, Fl. Mallius Theodorus, Fl.
Sosipater Charisius, Diomedes und im 6. Jahrh. Priscianus.
1) Ueber seine Hinneigung zu dem Christenthume s. Amm.
Xxv, 10, 15. Vergi. Sozotn. Vi, 3. Theodoret. V, 20. Indess
mochte die Zeit und die Lage des Reichs ihm nicht erlauben, die
Gesetze Constantius' gegen das Heidenthum zu erneuern, vergi. The-
mist. or. cons. ad Iov.
m) S. Amm. Xxx, 9, 5. Cod. Theod. Ix, 16, 9. Vergi,
die folg. Anm. r. Ueber Valens s. Socrat. E. E. Iv, 32. So-
zotn. Vi, 36.
n) S. Cod. Theod. Xiv, 9, 1. 2, vergi, ebend. Xiii, 3, 6 — 10.
o) Sophronius Eusebius Hieronymus aus Stridon lebte seit 386
als Vorsteher einer Mönchsgesellschaft in Bethlehem, starb 420. Er
verfasste zahlreiche exegetische Schriften, und übersetzte das Chroni-
kon des Eusebius und führte es bis 379 fort. Ausserdem haben wir
von ihm 116 Briefe. — Ambrosius war seit 374 Bischof von Mai-
land, starb 397, ein eifriger Gegner des Arianismus. Seine Schrif-
ten, dogmatischen und exegetischen Inhalts und 92 Briefe, sind von
geringem Werthe.
p) Ausonius aus Burdigala war Consul im Jahre 379 und dankte
dem Gratian dafür in dem oben Anm. 22 genannten Panegyricus.
Seine zahlreichen dichterischen Arbeiten bestehen aus Epigrammen,
Briefen, Epitaphien u. a. ; unter seinen 20 Idyllen ist die lote, mit
der Ueberschrift Mosella, durch dichterischen Werth ausgezeichnet.
Sein Tod wird ins Jahr 392 gesetzt.
q) Ueber ihn ist ausser dem, was wir in seinen Schriften
lesen, nichts bekannt. Aus diesen ersehen wir, dass er den Magister