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1. Zeittafeln der römischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 112

1875 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
112 Fünfte Periode. 30 v. Chr. bis 476 n. Chr. Rom unter Kaisern. J. d. St. 1114 1116 1117 1119 1120 1123 Aeussere Geschichte. Innere Geschichte. Julian stirbt auf einem Feldzuge gegen die Perser, den 26. Juni.15 Sein von den Truppen ernannter Nachfolger, Flavius Iovianus,16 schliesst einen schimpf- lichen Frieden mit Sapor,17 und stirbt auf der Rückreise den 16. Februar.18 Ihm folgt Fl. Yalentinianus, welcher sei- nen Bruder Valens zum Mitkaiser ernennt und ihm den Osten anvertraut.19 Yalentinian, streng, grausam, aber tapfer, schützt die Grenzen von Gallien und Britannien vor feindlichen Einfällen.20 Die Alemannen geschlagen.21 Yalentinian ernennt seinen Sohn Gratianus zum Augustus.22 Der Grammatiker Aelius Donatus.k Jovian hebt die nachtheiligen Verordnungen Ju- lians gegen das Christenthum wieder auf.1 Valentinian verkündet in seinem Reiche Religions- freiheit, während der Arianer Valens die Athana- sianer verfolgt.™ Valentinian richtet Schulen ein." Hieronymus und Ambrosius.0 D. Magnus Ausonius. p Ammianus Marcellinus.q 15) S. Amin. Xxiii, 2.— Xxv, 4. Er brach den 5. März von Antiochien auf, s. ebend. Xxiii, 2, 6, und nachdem er den Procopius über Armenien nach Assyrien abgeschickt hatte, verfolgte er den Lauf des Euphrat, während dieser Strom seine Flotte trug. Auf einem ehedem von Trajan und Severus gegrabenen Kanäle bringt er die Flotte nach dem Tigris (s. ebend. Xxiv, 6, 1), setzt über diesen, kann aber Ctesiphon trotz der gewonnenen Schlacht nicht nehmen. Sein Ungestüm verleitet ihn, die Flotte zu verbrennen und den Feind wei- ter ins Inland zu verfolgen, wo er dann bald Mangel zu leiden an- fangt. Er eilt darauf nach dem Tigris und sucht diesen aufwärts ver- folgend nach Corduena zu entkommen. Auf diesem Rückzug wird er verwundet und stirbt an den "Wunden, s. ebend. Xxv, 5, 1. 16) S. Amm. Xxv, 5 — 10. Jeutr. X, 17—18 (bis zu Ende). Vict. Epit. 44. Vergi. Themist. Paneg. in Iovian. 17) Amm. Xxv, 7, 5 — 8, 3. Durch diesen Frieden ging das unter Diocletian Gewonnene (s. S. 107. Anm. 5) und ausserdem die Städte Nisibis, Singara, die Festung Castra Maurorum für die Römer verloren. 18) S. Amm. Xxv, 10, 12 — 17. Eutr. X, 18. Eutr.: Decessit imperii mense séptimo, Xiv. Kai. Martias. 19) (Nächst Ammianus ist für die Geschichte dieser beiden Kai- ser noch Vict. Epit. 45 — 46. Zosim. Iii, 36 —Iv, 24 zu vergleichen.) Valentinian tritt seine Regierung den 26. Februar an, und macht Va- lens den 28. März zu seinem Mitregenten, s. Amm. Xxvi, 1—2. 4 — 5 „participem quidem legitimum potestatis, sed in modum ad- paritoris morigerum," s. Xxvi, 4, 3. 20) Zur Charakteristik des Valentinian s. Amm. Xxvii, 7, 4—9. 9, 4. Xxix, 3, 9 des. Xxx, 7 — 9. Vict. Epit. 45, 4 — 6. üeber die Lage der Grenzländer bei seinem Regierungsantritt s. Amm. Xxvi, 4, 5: Gallias Raetiasque simul Alamanni populabantur, Sar- matae Pannonias et Quadi, Picti Saxonesque et Scotti et Atacotti Britannos aerumnis vexavere continuis, Austoriani Mauricaeque aliae gentes Africam solito acrius incursabant, Thracias et diripiebant praedatorii globi Gothorum. Persarum rex manus Armeniis iniecta- bat. Ueber die Franken und Sachsen s. Xxvii, 8, 5. Valentinian verwandte seine besondere Aufmerksamkeit auf die Anlegung einer Linie von Vesten längs dem Rhein und der Donau, s. ebend. Xxviii, 2, 1. Xxix, 6, 2. Xxx, 7, 6. 21) S. Amm. Xxvi, 5, 9. 14. Xxvii, 1 — 2. Die Haupt- schlacht geschah „prope Catalaunos", Xxvii, 2, 5. Der Krieg ward aber damit noch nicht beendigt. Valentinian setzte im Jahre 368 über den Rhein und schlug dieselben Feinde bei Solicinium (Schwetzingen), s. ebend. Xxvii, 10. Vergi, auch noch Xxiv, 4. Xxx, 3. u. ö. 22) S. Amm. Xxvii, 6. Ein Urtheil über Gratian s. ebend. Xxxi, 10, 18: praeclarae indolis adulescens, facundus et modera- tus et bellicosus et clemens, ad aemulationem lectorum progrediens principum, dum etiamtum lanugo genis inserperet speciosa, ni ver- gens in ludibriosos actus natura, laxantibus proximis, semet ad vana studia Caesaris Commodi convertisset, licet hic incruentus. Vergi. Vict. Epit. 47. (Ihm ist der Panegyricus des Ausonius (Xii.) gewidmet.) k) Vondonat haben wir Ars grammatica tribus libris comprehensa und einen Auszug seines Commentars zu fünf Comoedien des Terenz. Andere Grammatiker aus dieser und der folgenden Zeit sind: Fab. Ma- ximus Victorinus, S. Pompejus Festus, Fl. Mallius Theodorus, Fl. Sosipater Charisius, Diomedes und im 6. Jahrh. Priscianus. 1) Ueber seine Hinneigung zu dem Christenthume s. Amm. Xxv, 10, 15. Vergi. Sozotn. Vi, 3. Theodoret. V, 20. Indess mochte die Zeit und die Lage des Reichs ihm nicht erlauben, die Gesetze Constantius' gegen das Heidenthum zu erneuern, vergi. The- mist. or. cons. ad Iov. m) S. Amm. Xxx, 9, 5. Cod. Theod. Ix, 16, 9. Vergi, die folg. Anm. r. Ueber Valens s. Socrat. E. E. Iv, 32. So- zotn. Vi, 36. n) S. Cod. Theod. Xiv, 9, 1. 2, vergi, ebend. Xiii, 3, 6 — 10. o) Sophronius Eusebius Hieronymus aus Stridon lebte seit 386 als Vorsteher einer Mönchsgesellschaft in Bethlehem, starb 420. Er verfasste zahlreiche exegetische Schriften, und übersetzte das Chroni- kon des Eusebius und führte es bis 379 fort. Ausserdem haben wir von ihm 116 Briefe. — Ambrosius war seit 374 Bischof von Mai- land, starb 397, ein eifriger Gegner des Arianismus. Seine Schrif- ten, dogmatischen und exegetischen Inhalts und 92 Briefe, sind von geringem Werthe. p) Ausonius aus Burdigala war Consul im Jahre 379 und dankte dem Gratian dafür in dem oben Anm. 22 genannten Panegyricus. Seine zahlreichen dichterischen Arbeiten bestehen aus Epigrammen, Briefen, Epitaphien u. a. ; unter seinen 20 Idyllen ist die lote, mit der Ueberschrift Mosella, durch dichterischen Werth ausgezeichnet. Sein Tod wird ins Jahr 392 gesetzt. q) Ueber ihn ist ausser dem, was wir in seinen Schriften lesen, nichts bekannt. Aus diesen ersehen wir, dass er den Magister
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