1894 -
Leipzig
: Voigtländer
- Autor: Zschech, Franz, Friedländer, Konrad
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Land ttttb Volk der Griechen.
1. Das Land der Griechen.
Griechenland, der kleinere südliche Teil der Balkanhalbinsel, dehnt sich zwischen dem 40.° und 36? nördlicher Breite hin. Auf drei Seiten wird es vom Meere umspült: im Westen vom jonischen, im Osten vom ägäischen Meere und im Süden von dem Teile des Mittelmeeres, der diese beiden verbindet. Nur im Norden hängt es mit dem Festlande zusammen. Auf dieser Seite hat die Natur in hohen Bergketten eine scharf trennende Völkergrenze aufgerichtet: etwa in der Mitte zwischen den beiden zuerst genannten Meeren werden diese Bergketten durch einen Gebirgsknoten, das Lakmongebirge, zusammengehalten; die nach Osten hin reichende führt den Namen der kambunischen, die andere westliche in ihren letzten Ausläufern den der akrokeraunischen Berge. Jene enden mit der gewaltigen Erhebung des Olymps (8170 m), des „erhabenen Grenzwächters Griechenlands", am thermaischen Meerbusen, diese strecken sich weit in das jonische Meer vor; ihr Ende bildet das Vorgebirge Akrokeraunia.
a. Ost- und Westseite. Die eigentümlich zerrissene Gestaltung empfängt das Land durch das stete Zusammenwirken von Meer und Gebirge. Dies, in seiner Hauptrichtung von Norden nach Süden hin ziehend, scheidet zunächst Ost- und Westgriechenland voneinander und grenzt ferner mit seinen Verzweigungen, die es zahlreich nach Osten und Westen entsendet, eine Fülle verschiedenartiger Landschaften bald größeren, bald geringeren Umfangs gegeneinander ab, während das Meer von allen Seiten her in das Festland eindringt und eine Menge von Häfen und Buchten, Meerengen und Durchfahrten hervorbringt, fodaß auch die entlegneren Gegenden der Mitte die Vorteile der Meeresnähe genießen. Den größeren Reichtum der Küstengliederung zeigt aber die Ostseite. Vom thermaischen Meerbusen bis zur Südspitze Griechenlands, dem Vorgebirge Tänaron, folgen sich Häfen und Halbinseln, einander ablösend, und zwar nach Süden in beständig sich steigerndem Wechsel. Nach dem Lande zu durch das Gebirge im Verkehr