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1. Griechische und römische Geschichte - S. 24

1894 - Leipzig : Voigtländer
— 24 — (rate Odysseus) wissen mit Axt und Säge umzugehen. Die Frauen bereiten die Kleider rhnen gehen beim Spinnen, Weben und Waschen die Mägde zur Hand. Sidonische Männer nennt Homer als diejenigen, durch deren Vermittelung kunstvolle und kostbare Kleider Gefäße und Schmucksachen in den Besitz der Könige gelangt sind. Die Lebensformen sind einfache und natürliche. Im Gegensatze zu den späteren Zeiten erfreuen sich die Frauen und Töchter einer geachteten Stellung im Hause. Die Jünglinge üben sich tm Gebrauche der Waffen und messen sich in Wettkämpsen miteinander. 'Bei den Festen darf Tanz und Saitenspiel nicht fehlen, den Schmausenden erhöht das Lied des Sängers die Freude am Gelage. Die Schilderung des Lebens in der Stadt der lasi?£ '»der Odyssee Gesang 7 giebt hierfür das herrlichste Beispiel. Gegen Fremde und Schutzflehende, deren Hüter Zeus selber ist, betragen sich Könige, Edle wie die Menge schonend und gütig. Noch besteht die Blutrache, aber durch ein Sühneqeld kann Haß und Hader streitender Familien ausgeglichen werden. Eine passende Vervollständigung des homerischen Kulturbildes, in dessen Vordergründe die Könige und Edlen stehen, liefert das Gedicht „Werke und Tage", verfaßt von dem äolischen Dichter Hesiodos aus Askra in Böotien, der etwa um die Zeit des Ansangs der Olympiadenrechnung lebte und selbst dem Stande der Bauern angehörte. Es enthält eine Schilderung der Arbeiten und Sorgen der freien ländlichen Bevölkerung seiner Heimat Böotien und gehört mit seinen Regeln über Landbau, Haushalt und Schiffahrt der lehrenden Gattung der Poesie an. Noch andere Werke wurden demselben Poeten beigelegt, darunter die Theogonie, worin der Dichter die Weltentstehung nach den Vorstellungen der Griechen behandelt und sich bemüht, die Götter nach ihrem Range zu ordnen und in einen Familienzusammenhang zu bringen. 4. Die Mythologie der Griechen. Allgemeines. Wie die Griechen sich immer als Ureingeborene des Landes angesehen haben, so sollten auch ihre Götter von jeher dort ihren Ursitz gehabt haben. Mit den Wandlungen aber, die sie selbst in ihrem Lande durchlebten, wechselten auch die Begriffe, die sie sich vou ihren Göttern machten. Anfangs verehrten sie die Naturgewalten, die sie in ihrer Umgebung wirksam sahen, als Gottheiten, jedoch ohne sie in Tempeln anzubeten und in Bildern darzustellen. Je mehr sie sich aber die Naturkräfte dienstbar machten und sich ihrer Herrschaft über die Natur bewußt wurden, desto mehr betrachteten sie die Götter als Vorsteher menschlicher Kulturzweige, wiesen ihnen bestimmte Wirkungskreise zu und statteten sie nicht bloß in ihrer äußeren Erscheinung, sondern auch in ihrem inneren Wesen mit allen Eigenschaften vollkommener Menschen aus. Die Herrschaft der Götter war nun nicht mehr auf die physische Welt beschränkt, sie wurden auch zu Trägern der sittlichen Ideen, welche die Menschen in ihrem Denken und Handeln leiten. Vor allen haben bei den Griechen die Künste, die aus der Gottesverehrung den stärksten Antrieb zu ihrer Entfaltung empfingen, dazu mitgewirkt, die Auffassung
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