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1. Griechische und römische Geschichte - S. 27

1894 - Leipzig : Voigtländer
— 27 — Zeus aber erreicht sie durch Bitten, daß ihre Tochter vom Frühling bis zum Herbst in der Oberwelt weilen darf, die übrige Zeit bringt diese an der Seite ihres Gemahls Pluton in der Unterwelt zu. Die Vorstellung von dem Absterben und Ausleben des Samenkorns findet in dem Mythus ihren Ausdruck. In Griechenland hatte die Göttin ihr Hauptheiligtum zu Eleusis in Attika, hier wurde sie durch einen Geheimdienst, die eleusinischen Mysterien, verehrt. b. Auch die Vorstellungen von der Unterwelt haben sich bei den Griechen erst in späteren Zeiten ausgebildet. Auf einer Insel des Okeanos im fernen Westen oder tief unter der Erde liegt sie, von finsteren Strömen um- und durchflossen. Der Eingang, zu dem man durch düstere Erdschluchten gelangt, wird von dem schrecklichen Hunde Kerberos bewacht; friedlich läßt er die Kommenden ein, aber niemand zurück. Die Seelen der Verstorbenen werden von Hermes hinabgeleitet und von dem Fährmanne Charon über den sti)gischen Fluß gefahren. Von den drei Totenrichtern empfangen sie Lohn oder Strafe für ihre Thaten in der Oberwelt. Als Schattenbilder wandeln sie dahin, und das Leben, das sie dort unten führen, ist als ein Traumleben und Abbild des irdischen Daseins gedacht. Die Dichter kennen auch einen Ort der Seligen, das Elysion, für die Lieblinge des Zeus und einen Ort der Qual (Tartaros) für die, welche durch schlimme Frevel den Zorn der Himmlischen erregten; die aber, welche sich durch Mord oder Meineid vergangen haben, werden von den Rachegöttinnen, den Eriny'en oder Enrneniden, verfolgt und gequält. Ii. Die historische Zeit. 1. Die Ausbildung der Verfassungen. a. Während der Kämpfe, welche durch die Wanderungen veranlaßt waren, hatte sich in der griechischen Staatseinrichtung eine wichtige Wandlung vollzogen: in allen Staaten, auch in Athen, das sich der feindlichen Angriffe erwehrt hatte, war der Stand der Edlen mächtig und reich geworden und hatte die Leitung der Staatsgeschäfte an sich zu bringen gewußt. Um die Zeit der ersten Olympiade (777) ist das Königtum fast überall beseitigt, die Staaten sind in Republiken oder Freistaaten umgewandelt und die allgemein geltende Regierungsform ist die Aristokratie geworden, d. h. die Herrschaft des bevorrechteten Adels. In Sparta, wo die bestehenden Verhältnisse sie dauernd begünstigten, hat sie sich am längsten behauptet, und wenn auch dem Namen und dem Scheine nach das Königtum fortbestand, so hatte doch der Adel der dorischen Spartiaten die Leitung der Staatsgeschäfte in seinen Händen, und weil die Spartaner in
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