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1. Griechische und römische Geschichte - S. 37

1894 - Leipzig : Voigtländer
— 37 - Chalkidier aber gewannen die Übermacht, wie denn auch nach ihnen die dreizipflige Halbinsel Chalkidike den Namen erhalten hat. Auch in das westliche Mittelmeer haben die Kaufleute von Chalkis ihre Schiffe entsandt und für die Fahrt an den Küsten Westgriechenlands, Jllyriens, Süditaliens und Siziliens Stationen angelegt, darunter Rhegion und Zankle zu beiden Seiten der sizilischen Meerenge, und in der ältesten Griechenstadt auf italischem Boden, in Kgnte am Golfe von Neapel, verstärkten sie durch neue Ansiedler die dort schon ansässige Griechenbevölkerung. Späterhin wurden sie auf diesem Handelswege von den Korinthiern überflügelt, deren Stadt zum bedeutendsten Hasenplatze dorischen Stammes emporblühte und mit ihren zahlreichen Kolo-nieen gerade dieselben Küstengebiete samt den vorliegenden Inseln bedeckte. Ein Hauptzielpunkt für die griechischen Auswanderer wurden im Laufe der Zeiten überhaupt das südliche Italien und die Insel Sizilien. Pflanzstädte verschiedener Stämme und Städte sind hier neben- und nacheinander entstanden. Im Innern des großen Busens, welcher Süditalien in zwei Halbinseln spaltet, lag Tarent, die einzige Kolonie, welche die Spartaner ausgesandt haben; westlich davon blühten die Achäerstädte Sybaris und Kroton, jene wegen des Reichtums und der Üppigkeit ihrer Bewohner bekannt, diese durch die Philosophenschule der Pythagoräer und ihre Athleten berühmt, beide einander als Nachbarn tötlich verfeindet. Die drei Seiten Siziliens umzog nach und nach ein Kranz griechischer Städte, Gründungen mannigfaltigster Herkunft; darunter auf der Ostseite Messana, die Jonierstädte Naxos und Katana, vor allen das stolze Syrakus, die Pflanzstadt der Korinthier. Kretische und rhodische Dorier gründeten auf der Südseite Gela, Rhodier allein Akragas und weiter im Westen die M e g a r e r Selinus. Diese letzteren beteiligten sich auch an den Seefahrten nach dem schwarzen Meere und hielten mit ihren Kolonieen Chalkedon und Byzantion die Durchfahrt des Bosporus besetzt. Geringere Bedeutung gewannen die Ansiedlungen an der Ost- und Südküste Hispaniens, weil sie, weniger zahlreich im fernen Barbarenlande gelegen und dem Mutterlande zu weit entrückt, sich nicht so kräftig wie die sizilifchen Städte gegen die feindliche Nebenbuhlerschaft der Karthager zu behaupten vermochten. Aus demselben Grunde blieb den Griechen die Westküste Nordafrikas verschlossen; wohl aber gelang es den Minyern von Thera, auf dem Vorsprunge der Küste nach Osten hin als Kolonie Ky re ne zu gründen, und ebenso faßten die Milesier dauernd in Ägypten Fuß und zogen mit andern Jonierstädten von Naukratis aus den ägyptischen Handel an sich. Fast mitten im Seebereiche der Phönizier setzten sich griechische Kolonieen auf Kypros fest.
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