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1. Griechische und römische Geschichte - S. 121

1894 - Leipzig : Voigtländer
— 121 — gebung verraten, in Sogdiana ergriffen und nach persischem Rechte unter grausamen Martern hingerichtet. In den Jahren 329—327 eroberte Alexander unter furchtbar blutigen Kämpfen die östlichen Satrapieen und drang bis an den Jaxartes vor. An diesem Flusse gründete er als bleibendes Denkmal für die Ausdehnung seines Zuges die Stadt Alexandreia Eschata und bestimmte sie zugleich als Wächterin der Nordostgrenze seines Reiches gegen die jenseits wohnenden Skythen und zum Stützpunkte griechischer Bildung. Hatte sich Alexander beim Beginne seines Kriegszuges damit begnügt, die alten Landesgesetze in den einzelnen eroberten Gebieten wieder in Kraft zu setzen und hier und da noch bestehende einheimische Dynasten in ihrem Ansehen zu stützen, sodaß bisher nur das von den Persern am meisten gedrückte Ägypten eine neue Organisation erhielt, so ging seit der letzten großen Schlacht sein Streben immer deutlicher dahin, das gewaltige Perserreich, das ihm zugesallen war, in seiner Einheit zu erhalten und einen friedlichen Ausgleich zwischen den siegreichen Makedoniern und Griechen und den besiegten Barbaren herbeizuführen. Deshalb wurden diese nicht gewaltsam unterdrückt, sondern sollten durch milde und großmütige Behandlung mit der Herrschaft der fremden Eroberer ausgesöhnt werden. Zu diesem Zwecke geschah es, daß Alexandersich allmählich an eine prächtige Hofhaltung gewöhnte, bei festlichen Gelegenheiten persische Tracht anlegte, die Sitten der Orientalen schonte und selbst befolgte, daß er die persischen Edlen in seine Umgebung zog, sie mit Vertrauen und Achtung behandelte und selbst in wichtige Ämter einsetzte, und daß er sich die Ehren, die sie vorher ihren einheimischen Königen erwiesen hatten, wie die der Kniebeugung, wenn sie vor ihm erschienen, von ihnen bezeigen ließ. Auch mit der Benutzung der militärischen Kr äste des Landes wurde ein Anfang gemacht, indem zunächst die Aushebung von 30000 auserlesenen Kriegern aus den verschiedenen Völkern des eroberten Reiches angeordnet wurde. In allen diesen Neuerungen, zu denen noch Alexanders Vermählung mit Roxane, der Tochter eines baktrischen Fürsten, kam, erblickten die Seinen jedoch nicht allein Zurücksetzung und Undank gegen sich, sie befürchteten auch, ihr König werde binnen kurzem ihnen selbst als Despot gebieten und sie als Knechte und Sklaven halten. Dem Könige entging es nicht, daß einzelne, namentlich unter den alten Generälen, Mißtrauen und Unzufriedenheit gegen ihn hegten und diese Stimmung auch im Heere verbreiteten. Als ihm aber sogar gemeldet wurde, daß sie Verschwörungen gegen ihn anstifteten, schritt er mit Nachdruck gegen die Empörer ein. Den tapferen Philotas, des Parmenion Sohn, ließ er zuerst foltern, dann mit anderen Verdächtigen vor dem versammelten Heere hinrichten, den Vater, der als Kommandant in Ek-
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