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1. Griechische und römische Geschichte - S. 176

1894 - Leipzig : Voigtländer
— 176 — sich unbedeutend, ermutigte die Römer im Ausharren, und als sich nach und nach ihr Gewicht steigerte, trugen alle diese schwachen Punkte in ihrem Zusammenwirken dazu bei, den bisher ungleichen Kampf zunächst ins Gleichgewicht zurückzustellen und zuletzt den wieder erstarkten Römern zum Siege zu verhelfen. Auch nach dem glorreichen Tage von Cannä wagte Hannibal nicht, den Marsch auf Rom, wie ihm sein Reiteroberst Maharbal geraten haben soll, anzutreten. Dagegen erfüllte sich ihm die lange gehegte Erwartung, daß ein Teil der italischen Bundesgenossen Roms in Samnium, Apulien, Lukanien zu ihm abfiel; andere wurden mit Gewalt zum Übertritt gezwungen. Zwischen ihnen verstreut lagen aber die römischen Militärkolonieen mit ihren Besatzungen; nicht alle vermochten sich auf die Dauer gegen die Angriffe des listigen Feindes zu halten, immerhin schwächten sie ihn und hemmten seine Bewegungen. In Kampanien trat Capua nach Abschluß eines für sich günstigen Vertrages zu Hannibal über; der Anschluß anderer Städte derselben Landschaft, in denen die Volkspartei zu ihm hinneigte, wurde rechtzeitig durch römische Truppen gehindert. So wurde Hannibal selbst in einem für die Römer günstigen Gefechte durch den Prätor M. Claudius Marcellus vor Nola zurückgewiesen 216. Große Hoffnungen durfte Hannibal auf den Eindruck setzen, den die Siegeskunde von Cannä in Karthago machen würde; und in der That erreichte sein Bruder Mago, der sie dorthin überbrachte, daß namhafte Verstärkungen beschlossen und abgesandt wurden. Vergebens hatte der alte Gegner der Barcinen Hanno im Senate seine Stimme dagegen erhoben unter dem Hinweise, daß keine der latinischen Gemeinden von Rom abgefallen sei. Weitere Aussichten auf Unterstützung eröffneten sich an zwei anderen Punkten: in Syrakus, wo 215 der treue Freund der Römer Hiero verstarb, gelang es karthagischen Unterhändlern, seinen fünfzehnjährigen Enkel Hieronymus für die Sache der Karthager zu gewinnen. Die Greuel, welche die römische Partei infolge davon in Stadt und Umgegend verübte, trieben Syrakus zu offenem Abfall. Um Sizilien nicht zu verlieren, nahmen die Römer auch auf der Insel den Krieg gegen die Karthager auf, und der Konsul Marcellus schickte sich 214 an, Syrakus zu belagern. König Philipp von Makedonien versprach auf die Siegesnachricht, dem Hannibal ein Hilfscorps nach Italien zu senden; durch Händel aber, welche ihm die Römer im Bunde mit den Ätolern in Griechenland bereiteten, wurde er von der Erfüllung feines Versprechens abgehalten. b. Fortsetzung des Krieg es in Italien 215—208. r\ Auch nach der unheilvollen Niederlage von Cannä verlor der römische Senat die Besonnenheit nicht, und gerade jetzt, wo der Staat in seinen
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