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1. Griechische und römische Geschichte - S. 222

1894 - Leipzig : Voigtländer
— 222 — Einschreiten mit seinem Heere anzurufen, so befreite ihn dieser selbst durch seine maßvolle Haltung von der neuen Sorge darum, welche Machtstellung der siegreiche Feldherr für sich beanspruchen werde; denn nachdem Pompejus Ende des Jahres 62 in Brundisium gelandet war, entließ er sein Heer und begab sich dadurch des starken Mittels, mit dem er seinen Forderungen hätte Gewicht geben können. Was er dann forderte, überstieg keineswegs das Maß der Billigkeit. Den Triumph, den man ihm gewährte, feierte er 61 mit vorher nicht gesehenem Glanze. Alles übrige, was er verlangte: für sich das zweite Konsulat, Äckeranweisungen für feine Soldaten, ferner die Genehmigung seiner Anordnungen in Asien, zögerte der Senat zu bewilligen. Auf die erste Forderung verzichtete er nachher; um die andern durchsetzen zu können, ging er mit den demokratischen Führern, M. Liciniuscrassus und C. I u l i u s Cäsar, jene geheime Verbindung ein, die in der Geschichte das erste Triumvirat genannt wird. Daß sie zustande kam, war das Hauptverdienst des jüngsten unter den drei bedeutenden Männern, die sie zu gegenseitiger Unterstützung abschlössen, des C. Julius Cäsar. Er versöhnte die beiden andern, Pompejus und Crassus, nachdem sie durch jahrelange Eisersucht voneinander getrennt waren, unter sich; er aber auch als der staatsklügste und thatkräftigste von ihnen dreien zog für sich die größten Vorteile aus dieser Verbindung. Zunächst gewann er die Unterstützung der beiden Freunde bei seiner Bewerbung um das Konsulat sür das Jahr 59. C. Julius Cäsar, 100 (ober 102) in Rom aus altpatrizischem Geschlechte geboren, genoß unter Leitung feiner trefflichen Mutter Aurelia eine sorgfältige Erziehung, und wenn er auch in jungen Jahren den Ausschweifungen der Vornehmen bamaliger Zeit nicht fern blieb, so führte ihn boch fein hochftrebenber Ehrgeiz roieber zu klarer Besonnenheit und ruhiger Selbstbeherrschung zurück. In früher Jugenb burchlebte er die Stürme des ersten Bürgerkrieges und bewies dem Diktator Sulla gegenüber, dem er schon als Neffe des Marius verhaßt war, feine Glaubhaftigkeit bctburch, daß er sich weigerte, feine Gattin, eine Tochter Cirmas, zu verstoßen. Dafür auf die Liste der Geächteten gefetzt, entging er nur mit Mühe der ihm brohenben Tobesgefahr, und als Sulla endlich einflußreichen Freunden, die für ihn baten, feine Begnadigung zugestand, nahm Cäsar, um ferneren Anfeindungen aus dem Wege zu gehen, einen längeren Aufenthalt im entlegenen Asien. Das Urteil freilich, das Sulla, feine hohe Begabung richtig erkennend, bei jener Gelegenheit über ihn ausfprach, daß in dem schlecht gegürteten Knaben mehr als ein Marius stecke, hat Cäsar in der Folge auf feine Weise als zutreffend bestätigt. In Asien verwanbte er feine Zeit dazu, an kriegerischen Unternehmungen teilzunehmen, auch hörte er die Vorträge des berühmten Rhetors Apollonius in Rhobos und gewann durch ihn die Vollenbung in der Berebfamkeit, durch die er sich unter den Zeitgenossen hervorthat. Nach Sullas Tode 78 kehrte er nach Rom zurück und hielt sich zur Volkspartei, die nach ihrer Nieberlage erst allmählich roieber zu Kräften kam, unterstützte auch bei verschobenen Gelegenheiten den ihr bamals ebenfalls naheftehenben Pompejus. Die Menge aber liebte ihn wegen feiner Leutseligkeit und verfchwenberifchen Freigebigkeit, und auf ihre Gunst vertrauenb, bürste er es
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