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1. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 31

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 31 — Muhammed wurde der politische und religiöse Vereinign- des Landes. Die Religion des Volkes war ursprünglich im wesentlichen ein an die Verehrung der Gestirne geknüpfter Naturdienst gewesen (Sabäismus), aber allmählich in Vielgötterei und Götzendienst ausgeartet. Muhammed, „der Gepriesene", geboren 571 zu Mekka, stellte sich die Ausgabe, sein Volk zum patriarchalischen Glauben Abrahams zurückzuführen. Er stammte aus der Familie der Priester und Hüter der Kaaba. Auf seinen Geschäftsreisen hatte er das Judentum und das Christentum kennen gelernt. Durch seine Verheiratung mit der reichen Witwe Khadidscha wurde Muhammed von der Notwendigkeit des Erwerbes unabhängig und entschloß sich nun, als Prophet gegen die Vielgötterei auszutreten. Der von ihm gestiftete Islam, den noch heute 170 Millionen Moslemin bekennen, ist, was er heißt: gläubige Ergebung in den Willen eines höchsten Wesens (Allah). „Gott ist groß. Es giebt keinen Gott außer Allah, und Muhammed ist sein Prophet." Die neue Lehre ward über die ganze Welt ausgebreitet und hat nicht nur das erschlaffte Morgenland vollständig umgestaltet, sondern auch auf das Abendland einen sehr bedeutenden Einfluß ausgeübt. Der Glaube an eine unabänderliche Vorbestimmung, welcher von Allahs Entscheidung den Zustand jedes einzelnen im Leben und nach dem Tode abhängig macht und den Tapfern die höchsten sinnlichen Freuden im jenseitigen Leben in Aussicht stellt, hat die schnelle und gewaltige Ausdehnung des neuen Reiches herbeigeführt. „Der Untergang der alten Welt wurde vollständig gemacht durch das Auftreten der Araber. Zuerst zogen sie wie ein Sturm durch die benachbarten Länder, die zum Teil noch blühend waren, und richteten furchtbare Zerstörungen an. Dann aber haben sie die Kultur durch wertvolle Beiträge vermehrt: durch den Kompaß, die sogenannten arabischen Zahlen, die Anfänge der Chemie und Pharmacie, der Kaufmanns- und Hafen-praxis, die Einführung mancher neuen-Bodengewächse u. dergl. Diese Vermehrung des Kulturkapitals ist dann im Abendlande weiter entwickelt worden" (Hehn). Von seinen Verwandten verfolgt, mußte Muhammed den 16. Juli 622 von Mekka nach Medina flüchten. (Die Hidschra, Zeitrechnung der Muhammedaner.) In den Kämpfen um den Besitz der Halbinsel bewährte sich der Prophet, welcher die höchste geistliche und weltliche Gewalt in seiner Person vereinigte, als ausgezeichneter^Feldherr. Als er 632 starb, war ihm ganz Arabien unterworfen. Seine Nachfolger wurden Kalifen genannt. Abu Bekr 632—34 begann die Ausbreitung des Islams über Arabien hinaus und sammelte den Koran, das heilige Buch der Muhammedaner, welches die göttlichen Offenbarungen des Propheten enthält. Omar (—644) eroberte Syrier: und Palästina (Jerusalem wurde 637 eingenommen), ließ durch Amru Ägypten unterwerfen, machte den Anfang zur Eroberung von
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