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1. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 75

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 75 — nach Hadrians baldigem Tode Alexander Iii. eintrat, und in welchem Friedrich schließlich unterlag. Denn Der Papst verband sich mit den lombardischen Städten, die, schon längst mächtig, durch die Kreuzzüge einen neuen Aufschwung genommen hatten und in geschickter Benutzung der Streitigkeiten zwischen den Kaisern und Päpsten während des verflossenen Jahrhunderts die landesherrlichen Rechte (Gerichte, Zölle und Münze, Wahl ihrer Obrigkeiten u. s. w.) allmählich ganz an sich gebracht hatten. Da der Kaiser ihrem Streben nach freier Selbstverwaltung entgegentrat, so stellten sich die meisten und mächtigsten auf die Seite des Papstes. Zwar bestritten sie des Kaisers Rechte nicht. Aber sie widersetzten sich der Ausübung derselben. Aus ihrer Abneigung gegen ungebräuchlich gewordene Beschränkungen und willkürliche Steigerung der Abgaben entwickelte sich erst allmählich der grundsätzliche Widerstand. So lange Papst und Städte noch nicht verbündet waren, blieb Friedrich siegreich. Auf seinem zweiten Römerzuge 1158-62 unterwarf sich ihm das stolze Mailand, und auf dem Reichstage auf den Feldern vonroneaglia wurden die Befugnisse des Kaisers durch die berühmtesten Juristen nach römischem Rechte sestgesetzt. Als sich dann Mailand bald wieder empörte und sich nach Hadrians Tode gegen den von Friedrich anerkannten Papst Viktor Iv. auf die Seite Alexanders Iii. stellte, wurde ein großer Teil der Stadt zum warnenden Beispiel zerstört. Die Spaltung der Kirche durch die Gegenpäpste bestand bis zum Frieden von Venedig. Indessen diese Siege brachten dem Kaiser nicht den dauernden Besitz der Herrschast. Nach seinem Abzug erhoben sich die Städte von neuem. Zwei weitere Züge nach Italien, bei welchen Krankheiten das kaiserliche Heer in hohem Grade schwächten, brachten keine entscheidenden Ersolge. Im Gegenteil schlossen sich die mächtigsten Städte unter dem Schutze Alexanders Iii. zu dem lombardischen Städtebunde zusammen und gründeten zu des Papstes Ehren die Feste Alessandria. An der Spitze des Bundes stand das schnell wieder erstarkte Mailand. Der fünfte Zug (1174-77) wurde entscheidend. Alessandria widerstand der Belagerung des Kaisers, und da Heinrich der Löwe die Heeressolge weigerte, so verlor Friedrich 1176 die Schlacht bei Legnano. Heinrich war bisher ein treuer Lehnsmann und eine sichere Stütze Barbarossas gewesen. Nun war er dadurch verletzt, daß Friedrich die Mathildischen Güter, auf die Heinrich selbst gehofft hatte, sür sich genommen hatte. Schwierigkeiten in Heinrichs eigenen Landen kamen dazu. Da sah Friedrich die Notwendigkeit der Verständigung mit dem Papste ein. In der Markuskirche zu Venedig leistete er auf feine Herrscherpläne
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