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1. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 78

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 78 — sich Kaiser Friedrich, das Kreuz zu nehmen. Dasselbe thaten Philipp Ii. August von Frankreich, Richard Löwenherz von England, Leopold von Österreich und viele andere Fürsten. Allein Barbarossa fand seinen Tod im Seleph (Kalykadnus) 1190, und der Zug verlief ergebnislos. Die Kraft der Kreuzfahrer erschöpfte sich vor Akkon. Zwar wurde die Feste erobert, aber der Zwiespalt unter den Christen hinderte weitere Erfolge. Das wichtigste Ergebnis des Zuges war die Gründung des Dcutschherrnordens durch Friedrich von Schwaben im Lager vor Akkon. Richard von England, welcher in heftige Feindschaft mit Leopold von Österreich geraten war, fiel auf der Heimkehr in die Gefangenschaft desselben und dann in die des Kaisers Heinrich Vi. Erst nach Jahr und Tag konnte er sich durch schwere Opfer aus derselben lösen. Von jetzt ab wurden Kreuzzüge auch gegen die heidnischen Völker in Europa unternommen. Heinrich Vi. (1190-97), Philipp von Schwaben (—1208) und Otto Iv. (1215). Mit gewaltigen Plänen bestieg Barbarossas Sohn Heinrich Vi. den Thron seines Vaters. Auf die Herstellung des kaiserlichen Ansehens dem Papste, den deutschen Fürsten und den auswärtigen Mächten gegenüber war sein Streben gerichtet. Die Kaiserkrone wollte er in seinem Hause erblich machen. „Er stand mächtig da, wie kein Kaiser vor ihm. Auch im Kirchenstaat waltete er als weltlicher Herr. Die Idee des Kaisertums schien nach so vielen Wechselsällen nun doch in die Wirklichkeit zu treten. Es schien, als ob die Päpste wieder aus ihre geistliche Thätigkeit beschränkt werden sollten" (Wattenbach). Heinrichs früher Tod vereitelte feine Bemühungen. In dem unteritalieni-schen Reiche hatte er die Herrschaft, welche ihm von der nationalen Partei unter Tankred von Lecce streitig gemacht worden war, erlangt. Er starb, 32 Jahre alt, in Sizilien, unter Vorbereitungen zu einem Kreuzzuge. Sein Tod brachte einen ähnlichen Umschwung der Dinge wie der Heinrichs Iii. Unter den herrschenden, schwierigen Verhältnissen scheuten sich die deutscheu Fürsten, Heinrichs vierjährigen Sohn zu seinem Nachfolger zu wählen, ^ie erkoren daher den jüngsten Bruder des verstorbenen Kaisers Philipp von Schwaben. Gegen ihn erhob unter englischem Einfluß die welsifche Partei Otto Iv., den Sohn Heinrichs des Löwen. Der Erzbischof von Köln hatte feine Wahl besonders betrieben. Es war ein Kampf zwischen Nord- und Süddeutschland. Dieses war in lebhafter Verbindung mit Italien. Die Schweiz war noch ein Teil von Schwaben. Hier gingen
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