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1. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 96

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 96 — Ottokar beim Untergänge der Staufer bei weiten: der mächtigste unter den deutschen Fürsten. Baiern gehörte seit 1180 Dm Wittelsbachern, welche auch die Rheinpfalz, ein Stück des alten Herzogtums Franken, erhielten. Dieses war nach dem Aussterben der salischen Kaiser unter viele geistliche und weltliche Große geteilt worden. Zwischen den in Baiern und der Rheinpfalz herrschenden wittelsbachischen Linien war fortwährender Streit. Außerdem bildete sich auf dem fränkischen Gebiete die Burggrafschafl Nürnberg, aus der später die Markgrasschasten Ansbach und Bayreuth entstanden, und kam in den Besitz des Geschlechts der Hohenzollern. Diese standen fest zum Kaiser und erweiterten durch geschickte Benutzung der Umstände, durch Eroberung, Kauf, und Erbverträge stetig ihr Gebiet. 3m allen Herzogtum Schwaben, welches nach dem Sturze der Staufer in viele Gebiete zerstückelt wurde, traten besonders die Zähringer in Baden, deren Nachkommen noch jetzt dort herrschen, und die Grafen von Württemberg hervor. Auch die Habsburger kamen dort immer mehr zu Ansehn und Macht. Im Nordosten waren die askanischen Markgrafen von Brandenburg die bedeutendsten Fürsten (s. S. 70). Hauptstadt des Sande* war Brandenburg a. d. Havel; Berlin begann unter ihnen sich zu heben. Albrechts des Bären Nachfolger wirkten energisch in seinem Geiste, erweiterten das Landesgebiet, besonders durch die Erwerbung großer Teile von Pommern, später auch von Polen und der Lausitz, und erwarben eine fast unbeschränkte Macht. Der letzte Assanier in Brandenburg war Walde-mar, welcher 1319 starb. In den Wirren, welche die bairische Herrschaft nach seinem Tode in der Mark hervorrief, trat der falsche Waldemar auf. In Sachsen hatte bei dem Zerfall des alten Herzogtums Bernhard von Askanien den (kleinen) Teil erhalten, welcher von da ab das Herzogtum Sachsen hieß, die Gegenden von Wittenberg und Lauenburg. Um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts trat die Teilung in Sachsen-Wittenberg und Sachsen-Lanenburg ein. 1423 starben die Assanier in Sachsen ans, und nunmehr erhielten die Wettiner das Land (s. S. 71). Brannschweig-Lünebnrg war dem alten Welsenstamme geblieben (s. S. 76) und hatte den Herzogstitel erhalten. In der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts entstanden daraus die beiden Länder Brannschweig-Wolfenbüttel (später das Herzogtum Braunschweig) und Lüneburg-Celle (später das Land Hannover). Außer den zahlreichen Fürstentümern bestanden in Deutschland eine große Menge von geistlichen und weltlichen Herrschaften, sowie von städtischen Landesgebieten. Vielen von ihnen waren schon durch die «Staufer die
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