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1. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 107

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Die letzten Jahrhunderte des römischen Reiches. 107 Unter diesen Verhältnissen war es schwer, die Grenzen gegen die nunmehr von neuem vordringenden Germanen zu behaupten. Zudem erhob sich im Osten an der Stelle des Partherreichs, mit dem die Römer so viele Kriege geführt hatten, das neupersische Reich, dessen Herrscher, die Sassaniden, sofort die römische Grenze angriffen. Der politischen Zerrüttung ging der wirtschaftliche Verfall zur Seite. Die Verarmung wuchs in erschreckendem Maße; das Gewerbe und der Handel mußten unter den Bürgerkriegen und der allgemeinen Unsicher* heit auf das schwerste leiden; dazu trat der furchtbare Steuerdruck. Auch die Sittlichkeit war in stetem Sinken; von der alten Römertugend und Vaterlandsliebe war längst nichts mehr zu finden. Dazu hatte der alte Götterglaube seine Kraft verloren; zu Aberglauben und Zauberei nahm man seine Zuflucht, und ägyptische und orientalische Gottheiten fanden viele Verehrer. Da war es das Christentum, von dem eine religiöse G£)^n, Erneuerung ausging. Immer größer wurde die Zahl der Christen, vor- tun" nehmlich unter den Armen und Bedrückten, aber auch unter den vornehmeren Ständen. Oft und hart wurde es verfolgt, aber es konnte nicht ausgerottet werden; Tausende mußten den Märtyrertod erleiden, aber ihr Glaubensmut erweckte immer neue Bekenner. § 112. Diokletian und Konstantin. Zwei bedeutende Kaiser haben durch eine Neuordnung des Reiches dem völligen Verfalle gewehrt. Diokletianus zunächst, der Sohn eines Sklaven, welcher als tüchtiger Soldat dennoch zum Throne gelangt war, gestaltete die Verfassung so, daß der Kaiser einer unbedingten (absoluten) Macht genoß; die äußeren Zeichen dafür waren, daß er sich als Herr begrüßen ließ und die Kniebeugung verlangte, daß er nach dem Vorbilde orientalischer Herrscher eine sorgfältig festgestellte und beobachtete Hofordnung einführte und sich mit einem in Rangklassen abgestuften Hofstaat umgab. Zur besseren Verwaltung teilte er das Reich in vier Teile, an deren Spitze er je einen Herrscher stellte. Nach seiner Abdankung brachen neue Bürgerkriege ans, bis es Konstantin. Konstantinns gelang die Reichseinheit wiederherzustellen und sich zum Alleinherrscher zu machen. Er fuhr fort in dem Bestreben, die Reichsverwaltung bis ins einzelne zu ordnen und die Staatsbeamten in unbedingter Abhängigkeit von der Regierung zu erhalten. Er schuf ferner eine neue Residenz in der ebenso günstig wie schön gelegenen Stadt Byzanz, die nunmehr Konstantinopel genannt wurde. Endlich aber begünstigte er das Christentum und ließ sich auf dem Sterbebette auch taufen.
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