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1. Schul-Atlas der Alten Welt - S. 3

1883 - Berlin : Reimer
3 historischen Gestaltungen: das erste Grofsreich eines Stammes der dritten großen Völkerfamilie der weifsen Race, der arischen (indoeuropäischen), nämlich das me disc he, aus welchem sodann das persische hervorging. Daneben das auf das untere Nilgebiet beschränkte ägyptische und zwischen beiden, als letztes semitisches Grofsreich des Altertums, das sogenannte chaldäische neuere Reich von Babylon, sowie die demselben Volksstamme wenigstens durch ihre Dynastien angehörigen kleinasiatischen Reiche von Cilicien und Lydien, welche sodann sämtlich zwischen 550—520 in dem persischen Grofsreiche vereinigt werden*). Hauptkarte. Das Persische Grofsreich, welches alle jene Reiche in sich vereinigte, erhielt unter Darius I. noch Erweiterungen nach Osten (Indusgebiet, Gedrosien, Teile der Küstenländer Arabiens) und Westen (Cyrene in Libyen, Thracien und Macedonien); nur gingen die europäischen Provinzen durch die griechischen Siege sofort wieder verloren**) und fast sämtliche nördliche Grenzländer — Bithynien und Paphlagonien in der kleinasiatischen Halbinsel, Nordarmenien und die kleinen Gebirgsstämme bis zum Kaukasus, östlich vom kaspischen Meere die Daher, Chorasmier, Saken oder asiatischen Scythen, ebenso die verschiedenen kleineren Staaten im Indusgebiet — blieben unter den späteren persischen Grofskönigen in sehr loser Verbindung mit dem Reiche, thatsächlich vielmehr unter eigenen selbständigen Fürsten: ein Verhältnis, das auch nach der macedonischen Eroberung fortdauerte. Dem Umfange nach entspricht somit das Reich Alexanders auf asiatischem und africanischem Boden fast genau dem persischen; ebenso blieb die innere Einteilung in Satrapien wesentlich so bestehen, wie sie unter den letzten Perserkönigen gewesen war. *) Die Namen der östlichen, das eigentliche oder ursprüngliche Ariana (Iran) bildenden und mehrmals in einem baktrischen Reiche vereinigten Landschaften, wie sie im Kärtchen stehen, sind auch hier aus einheimischer Quelle entnommen (dem sog. Zend-Avesta, d. h. dem altiranischen Religionsbuche). — Ararat ist dem feststehenden einheimischen Sprachgebrauch zufolge, als eine vorzugsweise ebene Landschaft, zugleich einst selbständiges Reich (ebenso im A. T.) bezeichnet, während dieser Name durch sehr junges europäisches Mifsverständnis der „Berge von Ararat“ in der Flutsage auf die höchste Bergspitze dieser Landschaft, — welche von den armenischen Anwohnern seit Jahrtausenden und bis heut nur Masis genannt wird — übertragen worden ist. **) Das Colorit der Karte bezeichnet Thracien als Teil des Macedonischen Reiches, infolge der neuen Eroberungen Philipps und Alexanders, also getrennt vom Persischen Reiche. 4 Bl. 2. Diadochen-Reiche. Aus den vielfachen Teilungen des hellenistischen Grofsreiches, welche unmittelbar auf das Erlöschen des macedonischen Königshauses folgten, bei ihrem schnellen Wechsel aber keine besondere Kartendarstellung erforderten, gingen endlich zu längerer Dauer mehrere gröfsere und kleinere Reiche, unter teils griechischen, teils (besonders im Norden) wiederum einheimischen Dynastien hervor, deren Hauptepochen füglich in zwei Darstellungen zur Anschauung gebracht werden konnten. Eine dritte war kaum bedingt durch die letzte gröfsere politische Veränderung vor dem Auftreten der Römer auf diesem Schauplatze: die Ausdehnung des parthischen Reiches westlich bis zum Euphrat und die Beschränkung des Gebietes der letzten Seleuciden-Könige auf Syrien und Cilicien (um 130 v. Chr.), während die Grenzen der benachbarten Staaten unverändert blieben. — Neben den älteren landschaftlichen Namen Vorderasiens kommen in dieser Periode einige neue auf: Atropatene, ein von der seit Alexanders Tode dort regierenden persischen Dynastie hergenominener Beiname für das nordwestliche (sogenannte „kleine“) Medien; Pontus, vom benachbarten Meere übertragene abgekürzte Vulgärbenennung für die gleichfalls unter einer persischen Dynastie vereinigten Küstenlandschaften Paphlagonien und Cappadocien am Pontus (später auf letzteres beschränkt, vgl. Bl. 3); endlich durch Zuwanderung eines neuen, europäischen Volksstammes Galatia für das während der Diadochen-Kriege von gallischen oder keltischen Horden (Galatern nach griechischer Benennung) besetzte kleinasiatische Binnenland, aus früheren Teilen des alten Phrygiens und Cappa-dociens bestehend (vgl. Bl. 3). In dieser Zeit kommt auch erst in Gebrauch der griechisch-gebildete Name Alesopotamia („zwischen den Flüssen“) für die in den älteren Berichten in ihrer fruchtbaren Nw.-Hälfte zu Syrien, in ihrer wüsten So.-Hälfte zu Arabien gerechnete Ebene zwischen Euphrat und Tigris. Bl. 11. 12. Römisches Reich. Die der chronologischen Folge nach an den Verfall der griechischen Reiche des Orients sich an-schliefsende Ausbreitung des Römerreiches ist in 3 Karten dargestellt, deren Stellung zu Ende des Heftes der fernere Übergang zum Mittelalter im historischen Atlas bedingt hat. Die Territorial-Erwerbungen während der beiden letzten Jahrhunderte der Republik stellt der Carton dar, welcher nur wegen bequemerer Verteilung des Raumes seinen Platz auf Bl. 12 gefunden hat. — Bl. 11 giebt die Vergröfserungen in den beiden ersten Jahrhunderten der Kaiserzeit, von denen nahezu die Hälfte schon auf die Regierungszeit des Augustus kömmt, bis zur weitesten Aus-
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