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1. Schul-Atlas der Alten Welt - S. 7

1883 - Berlin : Reimer
7 Spezialkarten. Bl. 3—10. Die Begrenzungen sind im allgemeinen die unter der römischen Verwaltung festgestellten, also sowohl die am besten bekannten, als auch von verhältnismäfsig längerer Dauer*). Die Namen der in die Karten aufgenommenen wichtigeren Ortschaften vertreten ebenso alle Perioden der alten Geschichte; neben uralten finden sich solche, die erst der griechisch-macedonischen Eroberung Thraciens, Westasiens, Ostafrica’s, nicht weniger solche im ganzen Umfange des Römerreiches, die erst der römischen Herrschaft ihren Ursprung verdanken. Doch nur wenige als durchaus neue Gründungen: zumeist sind jene griechisch-römischen Namen älteren, oft aber erst unter der neuen Benennung zu gröfserer Bedeutung erwachsenen Ortschaften beigelegt, sehr häufig infolge davon die älteren Namen gänzlich verschollen (so namentlich in Gallien). Aber auch wenn bekannt, jedoch ohne historische Wichtigkeit, mufsten sie dem Zweck vorliegender Karten entsprechend hier wegbleiben und nur in einzelnen Fällen erschien ihre Aufnahme zweckmäfsig (z. B. Salduba-Caesarangusta in Hispanien, Iol-Caesarea in Mauretanien, Mazaca-Caesarea in Cappadocien und manche Städte in Syrien). Wir haben die den verschiedenen Perioden angehörigen Namengruppen, um ihre Unterscheidung, die sich in der Schrift der Karten nicht füglich deutlich ausdrücken liefs, zu ermöglichen, bei den einzelnen Ländern besonders aufgezählt**). *) Zur Eintragung von Namen und Grenzen für andere Perioden empfehlen sich die von der Verlagshandlung auch zum Einzelverkauf auf dem Umschlag angezeigten Kartennetze. **) Für die der alten Sprachen unkundigen Leser ist zu bemerken, dafs der griechische und römische Sprachgebrauch für viele einzelne Landesteile keine besonderen landschaftlichen Namensformen kennt, sondern dafür allein die Stammnamen der Bewohner in den auf -i, -ae, -es ausgehenden Pluralformen anwendet, z. B. Sabini, Bruttii „die Sabiner, die Bruttier“, auch für ihr Land, während die landschaftlichen Formen Sabina, Bruttium erst im Latein des Mittelalters Vorkommen. Solche Formen mit der lateinisch-griechischen Pluralendung mufsten daher auch in unsern Karten gebraucht werden, um die betreffenden Landschaften namentlich zu bezeichnen, während die in den historischen Übersichtskarten vorkommenden Völkernamen (und der Übereinstimmung wegen a\ich auf Bl. 8 die Namen der germanischen Völker) in der Regel mit der gewöhnlichen deutschen Endung auf -en, -er geschrieben sind. 8 Africa. Bl. io. Das Blatt umfafst den den classischen Völkern ausschliefs-lich genauer bekannt gewordenen Nordrand des Erdteils, den die Griechen Libya, die Römer Africa nannten; darin Länder sehr verschiedener geschichtlicher Bedeutung: im Westen Gebiete teilweise jüngster, erst römischer Cultur, im Osten am Nil das urälteste Reich der bewohnten Erde: Ägypten*). Die in neuerer Zeit aus den hieroglyphischen Inschriften entzifferten einheimischen Benennungen für dieses Land, seine einzelnen Teile, seine Städte u. s. w. müssen, als für die Schule unerheblich, hier übergangen werden; herkömmlich bedienen wir uns, auch wo von den uralten nationalen Monumenten dieses Landes die Rede ist, der griechischen, durch Handelsverkehr schon in der Zeit vor der griechischen Besitznahme festgestellten, später, wie überall im Orient, auch von der römischen Verwaltung beibehaltenen Benennungen. Die griechisch gebildeten Städtenamen unterscheiden sich von den, im griechischen Munde nur wenig veränderten ächt ägyptischen durch die Endung auf -polis „Stadt“, während den ersten Teil der Zusammensetzung ein Götter- oder Heroenname bildet: es sind tatsächlich Übersetzungen der entsprechenden nationalen heiligen Namen der Städte. — Neue griechische Gründungen aus der Periode der ptolemaeischen Herrschaft sind von den in der Karte enthaltenen nur die neue Hauptstadt Alexandria, die oberägyptische Festung Ptolemais-Hermiu und die Hafenstadt Berenice am arabischen Meerbusen. Die einzige ältere griechische Gründung ist die noch in der Zeit des selbständigen ägyptischen Reiches entstandene Handelsstadt Naucratis im Delta. Der westliche Teil des nordafricanischen Küstenlandes wird uns erst durch die Geschichte des Unterganges des hier Jahrhunderte lang harschenden phönicischen Handelsstaates, der Republik Karthago, näher bekannt; ihr einst sehr ausgedehntes Gebiet, soweit es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit erkennen läfst, sowie der Wechsel in den Begrenzungen der mehr binnenländischen Reiche libyscher *) Abweichend von dem Flächencolorit der übrigen Länder ist auf Bl. io nicht das ganze von einer willkürlich angenommenen Grenzlinie umfafste Landgebiet, sondern nur das angebaute und bewohnte Land farbig bezeichnet, der weit gröfsere unbewohnbare (oder östlich vom Nil nur an einzelnen Stellen von Nomaden spärlich bewohnte) Wüstenraum weifs gelassen.
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