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1. Schul-Atlas der Alten Welt - S. 9

1883 - Berlin : Reimer
9 Völkerschaften (der von den Römern sogenannten Numiden und Mauren) bis zu ihrer Verwandlung in römische Provinzen, ist in den beiden, diesen Länderraum darstellenden Kärtchen so deutlich zur Anschauung gebracht, dafs er keiner weiteren Erläuterung bedarf*). Zwischen dem ägyptischen und dem karthagischen Fruchtgebiete, von beiden durch weite Wüstenräume (dort das libysche Marmarica, hier die Syrtenlandschaft, wie sie in römischer Zeit genannt werden) getrennt, liegt vereinzelt ein zum Anbau geeignetes bergiges Küstenland, Teil des ursprünglich (und dann wieder im spätrömischen Reiche, vgl. If. i und 12) im engern Sinne Libya genannten Landes, seit dem 7• Jahrh. v. Chr. von dorischen Griechen besetzt. Nach ihrer bedeutendsten Stadt Cyrene wird die ganze Landschaft in der Folge Cyrenaica benannt; sie bildet seit Darius I eine Provinz des persischen, dann des ptolemäischen, seit 74 v. Chr. des römischen Reiches, die einzige mit griechischer Sprache auf africanischem Boden (neben der neuen ägyptischen Hauptstadt Alexandria). Asien. Bl. 3. Von dem Umfange des altpersischen Reiches wurden die mittleren und östlichen Teile oder das eigentliche Ariana (Irän) dem griechischen Besitze nach weniger als zwei Jahrhunderten durch die scythischen und parthischen Eroberungen wieder entrissen; der westliche Teil, d. i. Syrien und die seit spätrömischer Zeit durch den Namen Klein- Asien (Asia minor) von dem großen Continent unterschiedene Halbinsel**) blieben auf ein Jahrtausend und zum Teil länger, bis zum Eindringen der Araber und Türken, also auch unter römischer Herrschaft, Gebiete vorherrschend griechischer Cultur. Mit dem Beginn der Kaiserzeit gilt als allgemeine östliche Reichsgrenze der Euphrat, also die in der Karte mit voller Farbe bedeckten Landesteile umfassend, unter denen einzelne mittelbar abhängige, nur dem Namen nach selbständige Staaten einige Zeit fortbestanden, wie das Königreich Cappadocien bis unter Tiberius, der lycische *) Bemerkenswert ist auch, hier im fernsten Westen die Anwendung einer griechischen Form in der Neubenennung der Hauptstadt der letzten Könige von Mauretanien zu Ehren des Caesar Augustus als Caesarea. **) Verschieden davon ist bei den Römern die (auch auf der Karte angegebene) engere Begrenzung des Namens Asia als Provinz, welche das zuerst auf asiatischem Boden irfi Jahre 133 v. Chr. nach Erlöschen der griechischen Königsfamilie von Pergamum erworbene Reichsgebiet begreift: in diesem Sinne wird der Name Asia u. a. in der Apostelgeschichte gebraucht. 10 Städtebund und die Königreiche des östlichen Pontus, Commagene, Judaea bis auf Vespasian, Damascus und Palmyra bis auf Trajan*). Von den zahlreichen bis ins Mittelalter blühenden Städten dieser Landschaften gehören folgende nach der Begründung ihrer griechischen Stadtverfassung erst der Zeit nach der macedonischen Eroberung (3. u. 2. Jahrh. v. Chr.) an**): In Kleinasien: in Bithynien Nicaea unter K. Lysimachus Nicomedia (Residenz) und Prusa unter den einheimischen Königen in Troas Alexandria, zum Unterschiede vieler gleichnamigen beigenannt Troas in Lydien Philadelphia unter den pergamenischen Königen Thyatira in Carien in Phrygien Stratonicea Aphrodisias Hierapolis Philovielium Lao die ea Apamea Antiochia Earn ent a unter den Seleuciden wahrscheinlich griechische Übersetzungen einheimischer Namen unter den Seleuciden unter den pergamen. Königen *) Wegen der in der Karte durch farbige Linien bezeichneten Ausdehnung des römischen Provinzialgebietes östlich vom Euphrat vgl. oben S. 5 zu Bl. 11. — Von den durch gröfseren Reichtum der alten Topographie sich auszeichnenden Teilen des auf diesem Blatte enthaltenen Länderraumes ist das westliche Kleinasien auf Bl. 4 ausführlicher gegeben, Palaestina aber in besonderem Carton, der immerhin nach dem Plane dieses Werkchens nur die wichtigsten Punkte der dem genannten Zeiträume entsprechenden Zustände (Periode der griechisch-römischen Besitznahme, also Zeit der Maccabäer, der neutestamentlichen Vorgänge, des römisch-jüdischen Krieges) enthalten kann und die Benutzung einer spe-cielleren, namentlich auch die älteren Zustände vor dem Exil berücksichtigenden Karte nicht entbehrlich macht. **) Dieselben waren, ebenso wie die unter römischer Herschaft begründeten, ihrer Bevölkerung, wenigstens der herschenden Sprache nach, durchaus griechisch. Ältere griechische Städte gab es nur an den Küsten (die ältesten an den Westküsten s. S. 13); an den nördlichen, am Pontus Euxinus, seit dem 6. Jahrh. v. Chr. fast durchaus vom ionischen Miletus begründete Handelsplätze, daneben als dorische (von Megara ausgegangene) nur die Städte am thracischen Bosporus und das politische Heraclea; in eine ältere, aber chronologisch unbestimmbare Periode gehören die halbgriechischen Stadtgründungen der kleinasiatischen Südküste und der Insel Cyprus. 2*
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