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1. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 61

1899 - München : Oldenbourg
§ 38. Formen des nationalen Zusammenschlusses der einzelnen Staaten. 61 sch asten. Aber trotz dieser Zersplitterung fühlte das griechische Volk seine Zusammengehörigkeit so lebhaft, daß es verächtlich alle Nichtgriechen schlechthin als Barbaren bezeichnete. Dieses Bewußtsein der Einheit wurde ausrecht erhalten durch die Gemeinsamkeit der Sprache und des Götterkultes sowie auch durch mehrere Arten von religiösen und Politischen Verbänden. I. Gemeinsamkeit der Sprache. 4>ie griechische Sprache ist die ausgebildetste und edelste aller alten Sprachen. Sie war zwar in mehrere Dialekte oder Mundarten geschieden, blieb aber zu allen Zeiten bis aus den heutigen Tag dem griechischen Volke das vorzüglichste Merkmal seiner eigenen Nationalität. Die griechische Sprache trat etwa seit dem Ende des 8. Jahrhunderts als Schriftsprache auf. Sie bebientc sich hiezu eines aus den semitischen Sprachen hergeleiteten Alphabets. Die älteren Schriftwerke (wie die Dichtungen Homers und die Geschichte Heröbots) finb im Jonischen Dialekt verfaßt; späterhin würde der Attische Dialekt allgemein Vorherrschend Ii. Gemeinsamkeit des Götterkultes. 1. Der chötlerkult war in seinen Haupterscheinungen bei allen griechischen Stämmen gleichartig, wenn auch in den einzelnen Landschaften diese oder jene Gottheit ein höheres Ansehen genoß. Dabei galt die Verehrung der Himmlischen nicht etwa bloß als Sache der einzelnen, sondern zugleich als eiue hervorragende öffentliche Angelegenheit. Um die heimischen Gottheiten zu verherrlichen, wurden auf Staatskosten prächtige Tempel erbaut, auch öffentliche Feste veranstaltet, die gewöhnlich mit feierlichen Opfern verbunden waren. Zur Obhut der Heiligtümer waren besondere Priester oder Priesterinnen bestellt. Die öffentlichen Feste wurden entweder alljährlich oder innerhalb größerer Zeiträume begangen Die bekanntesten waren: die Panathenäen, welche in Athen zu Ehren der Stadtgöttin Athene alle vier Jahre gefeiert wurden, die Eleusinien in Eleusis zu Ehren der Göttin Demeter, die Heräen in Argos zu Ehren der Hera; ferner die Dionysien, welche alle Frühjahre dem Dionysus zu Ehren in ©tabt und Sanb unter volkstümlichen Lustbarkeiten, aber auch mit gesanglichen und deklamatorischen Vortragen mehrere Tage lang gefeiert wurden. Auch die Allgriechenland umfassenden Nationalspiele waren zugleich reliaiose Feste (vgl S. 62). 2. Weissagungen und Hraket. Der Glaube an die Gottheit und das Vertrauen auf ihre Hilfe waren bei den Griechen so tief begründet, daß man in allen wichtigen Angelegenheiten vorerst den Rat der Götter zu erforschen suchte. Wan achtete auf Zeichen und Wunder, namentlich auf den Flug der Vögel, ober man wendete sich an die sogenannten Orakel, wo die Gottheit durch geheime Zeichen ihre Gesinnung kundzuthun pflegte. Die älteste Orakelstätte war beim
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