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1. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 16

1880 - Berlin : Habel
16 Zurück, für Franz I.^dagegen war eine mächtige Partei, namentlich der Kurfürst von ^rier und die Herzoge von Wirtemberg und Brannschweig-Lünebnrg. Der Widerstreit der Parteien wnrde noch durch andere Differenzen verschärft. So griff Herzog Ulnch von Wirtemberg, mit seinen Schwägern, den Herzogen von Baiern und der Ritterschaft wegen der Ermordung des Hans Hutten zerfallen, die Reichsstadt Reutlingen, ein Mitglied des schwäbischen Bundes, im I. 1519 an und' vereinigte sie mit seinem Gebiete. Der ganze schwäbische Bund waffnete sich gegen ihn, und die Truppen desselben, an ihrer Spitzeder Herzog von Baiern und Franz von Sickingen in kaiserlichen Diensten, vertrieben den Herzog in wenigen Wochen von Land und Leuten. So erlitt die Partei Franz' I. in Süddeutschland einen argen Stoß. Aber auch in Norddeutschland, über welches während des Interregnums Friedrich der Weise das Reichsvikariat führte, war man seiner Wahl abgeneigt. Der Kurfürst von Sachsen selbst erklärte sich für Karl, nachdem er selbst die Krone, welche ihm die antihabsburgische Partei angetragen, ausgeschlagen hatte, und so wurde 1519 durch seinen Einfluß den 28ten Juni 1519 Karl einstimmig zu Frankfurt gewählt. Doch mußten die Bevollmächtigten desselben zuvor eine Wahlkapitulatiou unterschreiben, wodurch man die Rechte der Kurfürsten und die deutsche Nationalität gegen die dem neuen Kaiser zur Verfügung stehenden ausländischen Kräfte zu sichern suchte. Da der neue König gerade mit der Ordnung der spanischen Verhältnisse beschäftigt war, so konnte er erst 1520 dieses Land verlassen. Er landete in den Nieder- 1520 landen, ward am 22ten Oktober 1520 zu Aachen mit großer Pracht gekrönt und empfing vom Papste aus besonderer Gunst den Titel eines römischen Kaisers. Er ward in Deutschland von den verschiedenen Ständen mit großen Hoffnungen begrüßt, Adel, Städte und Bauern erwarteten von ihm die Verwirklichung ihrer kirchlichen wie staatlichen und gesellschaftlichen Reformbestrebungen. Aber voll Ehrgeiz und Herrschsucht hatte Karl überall mehr die Vergrößerung der Macht seines Hauses als das Wohl Deutschlands im Auge; die deutscheu Interessen waren ihm in seinem Reiche stets nur beigeordnet. " 1521 2. Der Reichstag nt Worms 1521. a) Luther vor Kaiser und Reich. Dem neuen Kaiser kamen die Religionsstreitigkeiten ungelegen. Er hatte sich in Spanien noch nicht recht festgesetzt, wo er durch Verletzung der ständischen Rechte und Bevorzugung seiner Niederländer' Unzufriedenheit erregt hatte und wo sein staatskluger Minister, der Kardinal Ximenes, volle Mühe hatte, um offene Ausbrüche niederzuhalten; auch rüstete er gerade gegen Franz 1.
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